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09:04 Uhr - 03.02.2017

Chinas Zentralbank macht Märkte nervös

In der Volksrepublik wurden überraschend die Zinsen erhöht. Aktien und Rohstoffe reagieren mit Verlusten.

Die chinesische Zentralbank – die People’s Bank of China (PBoC) – hat ihren Geschmack an überraschenden Massnahmen nicht verloren. Ohne Vorankündigung wurden heute nach dem Ende der Feiertage des chinesischen Neujahrs verschiedene Refinanzierungssätze erhöht. Der kurzfristige Zinssatz wurde von 2,75 auf 3,1% angehoben.

Schon Ende Januar hatte die PBoC zum ersten Mal seit 2011 die Zinsen für Ausleihungen über sechs Monate und einem Jahr erhöht.

Höhere Zinsen könnten gegen die wachsende Verschuldung von Unternehmen, die steigenden Immobilienpreise und die immer noch hohen Kapitalabflüsse wirken. Die Kapitalabflüsse sind ein Problem, da sie die chinesische Währung seit 2015 unter Abwertungsdruck gebracht haben.

Kein Zinserhöhungszyklus

Die Volkswirtin Iris Pang der französischen Investmentbank Natixis erwartet keine restriktivere Geldpolitik: «Das ist der nicht Beginn eines Zinserhöhungszyklus.» Dem Finanzsystem werde keine weitere Liquidität entnommen.

Der Ökonom Raymond Yeung von der australischen ANZ Bank sieht ebenfalls keine straffere Geldpolitik kommen. Es stehe jedoch ein fundamentaler Wandel in der Geldpolitik an. «Die Zinspolitik wird flexibler und die Leitzinsen öfters verändert werden».

Nervöse Rohstoffmärkte

Trotzdem reagierten besonders die Rohstoffmärkte nervös. Mit höheren Zinsen werden Spekulationen auf steigende Aktien- und Rohstoffpreise teurer.

Heute wurde auch bekannt, dass der Einkaufsmanagerindex für China – ein Frühindikator für die Konjunktur – schlechter als erwartet ausgefallen ist.

Die Preis für Eisenerz und Stahl an den chinesischen Märkten sind über 7% gefallen. Koks kostete 5,3% weniger. Viele Akteure an den chinesischen Rohstoffmärkten sind über Kredite gehebelt.

Der Leitindex Shanghai Composite büsste am Freitag 0,6% ein. Der Kurs zehnjähriger Anleihen gab 0,8% nach.

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