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16:12 Uhr - 27.08.2014

ETF gehen das Thema Russland unterschiedlich an

Auf Russland ausgerichtete Fonds, die in den USA kotiert sind, haben seit Jahresbeginn einen Nettozufluss an Mitteln gesehen. In Europa kam es dagegen unter dem Strich zu einem Mittelabfluss.

Wie Investoren auf die Krise in der Ukraine und auf die Sanktionen des Westens gegen Russland reagieren, lässt sich an verschiedenen Indikatoren ablesen. Einer davon ist, wie sich der russische Aktienindex RTS oder der MSCI Russia entwickelt haben. Zwar zeigt sich in den Kursen seit Anfang August eine Erholung, die Verluste ab Jahresbeginn sind aber noch nicht wieder wettgemacht.

zoomEin anderer Indikator ist, wie sich die Geldflüsse der Exchange Traded Funds (ETF) entwickelt haben, die auf Osteuropa und Russland fokussiert sind. Wichtigster Schluss: Europa und USA ticken unterschiedlich. Anders, als aufgrund der geografischen Distanz beziehungsweise Nähe zu Russland zu erwarten wäre.

Zufluss von über 500 Mio. $

Denn während die auf dem alten Kontinent kotierten Fonds – Aktien und Festverzinsliche – nach aggregierten Daten des Finanzdatendienstes Markit seit Jahresbeginn 168 Mio. $ und seit Juni 323 Mio. $ abgezogen haben, je netto, wurden in die an der US-Börse gelisteten Fonds seit Januar 732 Mio. $ investiert. Seit Juni resultiert noch ein Plus von 226 Mio. $.

Unter dem Strich ergibt das einen Zufluss von 564 Mio. $ für die ersten acht Monate des Jahres über ETF. Russland dominiert dabei den Anlageschwerpunkt, Osteuropa macht lediglich 59 Mio. $ aus.

Somit wurde der jüngste Erholungsversuch des russischen Aktienmarktes vor allem von US-Investoren getragen, zumindest wenn es um passive Anlagen geht. Fonds aus Asien-Pazifik spielen in diesem Fall keine Rolle, im dritten Quartal kam es nur im Juli zu einem minimalen Abfluss von Geldern, und auf das gesamte Jahr gesehen floss knapp 1 Mio. $ von dort zu.

Diversifikationsgründe

Die Risiken für Investoren sind derzeit schwer abzuschätzen, und die Volatilität ist hoch, wenn es um Aktien mit Russland-Exposure geht. Im Falle der in den USA kotierten ETF dürfte aber der Diversifikationsgedanke eine grosse Rolle spielen – der eigene Markt ist inzwischen gefährlich teuer –, während in der Eurozone selbst konjunkturelle Sorgen, neue Warnsignale aus dem Bankensektor und speziell in Deutschland die Folgen der Russland-Sanktionen für Unternehmen im Inland auf der Stimmung lasten.

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