Martin Blessing, CEO der UBS Schweiz, sprach am FuW-Forum über die digitale Zukunft der UBS und seine ersten Monate in neuer Position.
«Es müsste sich dramatisch etwas am Marktumfeld ändern», sagte Martin Blessing, Chef der UBS (UBSG 17.02 -1.22%) Schweiz, damit UBS Negativzinsen im Privatkundengeschäft einführe.
Er halte das für sehr unwahrscheinlich, so Blessing am Finanz und Wirtschaft Forum «Vision Bank – Vision Finanzplatz Schweiz» am Donnerstag. Unwahrscheinlich sei auch ein Börsengang der UBS Schweiz, wie dies das Gegenstück der Credit Suisse (CSGN 15.85 -0.38%) anstrebt.
Für die Zukunft sei die Digitalisierung die grösste Herausforderung für die Banken. «Wir stossen oft an die Grenzen der alten Strukturen», sagte Blessing. Um eine Grossbank zu digitalisieren, «müssen wir noch viel investieren».
Banken seien schon längst digital, aber nicht in letzter Konsequenz. Es fehle an durchdigitalisierten Prozessen von der Beantragung eines Produkts durch den Kunden bis zum Abschluss.
Doch die Grossbanken hätten laut Blessing alle Vorteile, vor allem die Kunden und das Kapital, um im Wettbewerb mit neuen Anbietern zu bestehen. Man müsse mit diesen kooperieren, sich an manchen beteiligen, aktuelle Trends aufnehmen, um «den Elefanten zum Tanzen zu bringen».
Blessing ist seit September 2016 Chef der UBS Schweiz. Zuvor war der Deutsche Chef der Commerzbank (CBK 8.334 1.21%). «Sergio, dir ist schon klar, ich bin Deutscher?», fragte Martin Blessing UBS-CEO Sergio Ermotti bevor er ihn zum Schweiz-CEO machte. Ermottis Antwort laut Blessing: «Es geht mir nicht um den Pass, es geht mir um Kompetenz».
Seitdem habe er eine Tour de Suisse hinter sich, habe Land und Geschäft kennengelernt. Im Vergleich zu Deutschland gehe es den Banken in der Schweiz besser. Kundenvermögen, Hypotheken und Privatverschuldung seien höher – und damit auch die Margen der Banken. Zudem herrsche hier anders als in Deutschland kein Wettbewerbsdruck seitens filialloser Direktbanken.
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