Hodler bestätigt eine interne Untersuchung zu den Vorkommnissen im Rahmen der Konferenz «Vision Bank – Vision Finanzplatz» von «Finanz und Wirtschaft».
«Julius Bär (BAER 53.9 -0.37%) ist nicht angeklagt», sagte der Chef der Privatbank, Bernhard Hodler, an der FuW-Konferenz «Vision Bank – Vision Finanzplatz» am Donnerstagabend in Zürich. Im Interview mit FuW-Chefredaktor Jan Schwalbe reagierte Holder auf das Schuldeingeständnis eines ranghohen Ex-Bär-Bankers vor der US-Justiz. Der Mann ist verwickelt in einen Geldwäschereiskandal um den staatlichen Ölkonzern Venezuelas.
Bär-intern würde eine Untersuchung zu den Vorkommnissen laufen, sagte Hodler. Weiter wollte er sich zum Fall nicht äussern. Kolportiert wird ein Verfahren der Finanzmarktaufsicht gegen Bär, zu dem sowohl die Behörde wie auch die Bank schweigt.
Boom-Markt Asien
Dann ging es aber doch noch um das eigentliche Thema des Interviews das «Schweizer Private Banking im globalen Wettbewerb». Drei Optionen bietet sich den Banken dabei. Zum einen das klassische Crossborder-Geschäft, bei dem die Banken die internationale Kundschaft aus der Schweiz heraus bedienen.
Ein Viertel der weltweiten Vermögen verwalten die Schweizer Banken so immer noch im Lande und verzeichnen weiteres Wachstum. Allerdings: Andere Finanzplätze wie Singapur oder Hongkong wachsen weitaus stärker.
Die anderen beiden Optionen sind, vor Ort zu gehen. Julius Bär ist in Asien mit Niederlassungen und Buchungszentrum präsent. Ein Viertel der Bär-Vermögen liegen so mittlerweile in Asien.
Die Hybride, dritte Lösung ist es vor Ort mit Niederlassungen präsent zu sein, aber die Vermögen weiterhin in der Schweiz zu buchen.
Mehr Zusammenarbeit
Aus Hodlers Sicht liegt die Zukunft im Verständnis fürs Lokale und das gehe nur, wenn man auch Leute bei den Kunden vor Ort habe. Denn ein Problem im Beratungsgeschäft aus der Schweiz heraus bietet sich punkto EU allein schon im eingeschränkten Marktzugang.
Das Schweizer Private Banking wird auch in Zukunft weltweit ein gefragtes Gut sein ist Hodler überzeugt. Bei der Digitalisierung könnten die Institute in Zukunft aber noch mehr zusammen arbeiten. Beispielhaft nannte Hodler die Initiative der Börsenbetreiberin SIX für eine gemeinsame Plattform zur Kundenindentifikation.
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