Wegen eines Rechtsfalls noch vor der Finanzkrise droht der Grossbank CS eine Zahlung von rund 680 Mio. $.
Ein Richterspruch in einem Rechtsfall, der auf die Zeit vor der Finanzkrise zurückgeht, könnte Credit Suisse (CSGN 11.48 -2.01%) teuer zu stehen kommen. Im Zusammenhang mit dem Vertrieb von wohnbaugesicherten Wertpapieren (RMBS) im Jahr 2007 droht der Schweizer Grossbank eine Zahlung von 680 Mio. $, wie sie mitgeteilt hat. Die Bank habe bereits 300 Mio. $ Rückstellungen gebildet, hiess es weiter. Sie werde im vierten Quartal über die Höhe zusätzlich notwendiger Rückstellungen informieren.
Die Bank hielt fest, dass sie gute Gründe für eine Berufung sehe. Gegenpartei im Rechtsstreit ist der US-Hypothekenversicherer MBIA. Er behauptet, CS habe 2007 irreführende Angaben über die Qualität der Hypotheken gemacht. Credit Suisse ist eine von wenigen Banken, die die Rechtsstreitigkeiten aus Zeiten vor der Finanzkrise noch nicht erledigt haben.
Auslöser für die Neueinschätzung der Sachlage durch Credit Suisse ist der Umstand, dass vergangene Nacht der leitende Richter des Verfahrens beide Parteien aufgefordert hat, Schadenschätzungen vorzulegen.
Die Belastungen, die CS im vierten Quartal tragen muss, sind enorm. Letzte Woche hat sie eine Abschreibung auf eine Beteiligung an York Capital, einem US-Hedge-Fund, über 450 Mio. $ bekannt gegeben. In den ersten neun Monaten dieses Jahres betrug der den Aktionären zurechenbare Gewinn der Credit Suisse 3 Mrd. Fr.
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