Grossaktionär Cevian hält am Plan fest, den Industriekonzern ABB aufzuspalten. Die Netzwerksparte soll an die Börse gebracht werden.
Cevian Capital geht in die Offensive. «Die Ausgliederung der Sparte Power Grids ist für ABB (ABBN 21.61 -1.19%) der einzige rationelle und logische Entscheid», sagt Christer Gardell, Managing Partner der schwedischen Beteiligungsgesellschaft, in einem Interview mit der Zeitung «Svenska Dagbladet».
Die Aktien der Stromnetzsparte sollen dann in Zürich und Stockholm an die Börse gebracht werden, schlägt Gardell weiter vor. Die ABB-Aktien sind bereits heute in Zürich und Stockholm kotiert. «Der Hauptsitz der Sparte könnte in Schweden sein. Stockholm, Västeras oder Ludvika wären die natürliche Wahl», sagt er.
«Grosse Konglomerate sind bürokratisch, langsam und ineffektiv», sagt Gardell, «wer nicht der absolut beste Eigentümer eines Geschäftsfeldes ist, wird von der Konkurrenz überholt.»
«Der Wert, der durch die Abspaltung geschaffen wird, wird die Kosten der Transaktion bei weitem übertreffen», ist Gardell überzeugt.
Cevian ist mit einem Anteil von 5,4% der zweitgrösste Aktionär von ABB. Grösste Aktionärin ist Investor AB, die Beteiligungsgesellschaft der schwedischen Familie Wallenberg.
Vergangene Woche kursierten in den Medien Gerüchte, wonach innerhalb der Investor-Führung noch keine Einigkeit in der Frage besteht, ob die Stromnetzsparte abgespalten werden soll oder nicht.
Am kommenden Dienstag, 20. September, findet die nächste Verwaltungsratssitzung von ABB statt. CEO Ulrich Spiesshofer will sich an einer Investorenkonferenz am 4. Oktober in Zürich zu den Plänen für die Division Power Grids äussern.
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