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11:37 Uhr - 16.09.2019

Sell in May… ging mehrheitlich daneben

Die Börsenweisheit hat dieses Jahr nicht funktioniert. Dennoch gibt es eine Reihe attraktiver Einstiegsmöglichkeiten.

Jetzt ist es Zeit, Aktien zu kaufen. So will es der zweite Teil der wohl bekanntesten Börsenweisheit «Sell in May and go away». Er besagt: «Come back on Saint Leger Day», und schliesst so die Klammer der Sommerpause, während derer sich Investoren von der Börse fernhalten sollen. Die Festlichkeiten um die Saint-Leger-Pferderennen in Dancaster sind seit Mittwoch im Gang. Höchste Zeit, sich zu positionieren.

Aber sind Aktien im Verlauf der Sommerpause tatsächlich unter Druck geraten? Auf breiter Basis ist das nicht der Fall. So hat der Schweizer Aktienmarkt von Mitte Mai bis Mitte September zugelegt. Sowohl der Leitindex SMI (SMI 9998.55 -0.49%) (Swiss Market Index) als auch der breitere Swiss Performance Index notieren rund 6% höher.

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Ausland. Sowohl der breite europäische Stoxx 600 (SXXP 389.86 -0.49%) (+4,7%), der deutsche Dax (DAX 12391.45 -0.62%) (+3%) oder der US-amerikanische S&P 500 (SP500 3007.39 -0.07%) (+6,3%) liegen in der betrachteten Periode im Plus. Nur der britische FTSE 100 kam wegen der Befürchtungen um einen Ausstieg Grossbritanniens aus der EU ohne Abkommen etwas unter Druck. Unter Berücksichtigung der in dieser Zeit bezahlten Dividenden resultiert aber auch hier noch ein knappes Plus von 1%. Die Börsenregel hat also versagt.

Dennoch ergeben sich aus den sommerlichen Kursbewegungen einige Kaufgelegenheiten. Auf Einzeltitelebene verloren SMI-Investoren während der Sommerpause nur mit Aktien des Warenprüfkonzerns SGS (SGSN 2465 -0.72%), des Bauzulieferers Sika (SIKA 150.55 -0.56%), der Grossbank UBS (UBSG 11.515 -0.95%), des Zementherstellers LafargeHolcim (LHN 49.22 -0.67%) und des Augenheilkonzerns Alcon (ALC 58.94 -0.17%) Geld. Kaufmöglichkeiten ergeben sich für «Finanz und Wirtschaft» in den Aktien von Sika und LafargeHolcim.

Bei den kleiner kapitalisierten Werten sieht FuW Potenzial im Milchverarbeiter Emmi (EMMN 812 0%), dessen Aktien in den vergangenen vier Monaten gut 9% eingebüsst haben, und bei der Industriegruppe OC Oerlikon (OERL 10.34 -1.52%) (–8%). Ebenfalls attraktiv wird der Mischkonzern Forbo (FORN 1512 -1.05%) eingestuft, dessen Valoren in der betrachteten Periode rund 4% verloren haben.

Aber auch ein relativ schwächeres Abschneiden eröffnet Chancen. Verglichen mit Mitte Mai handeln die Valoren des  Dentalunternehmens Straumann (STMN 810.2 -1.44%), des Industrieunternehmens Bucher (BUCN 316.8 -0.69%), der Privatbanken Vontobel (VONN 55.1 -0.9%) und Julius Bär  und der Waadtländer Kantonalbank nahezu unverändert. Anleger, die im Mai Aktien verkauft haben, verfügen also immer noch über Investitionsmöglichkeiten und haben nicht zwingend etwas verpasst.

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