Weder Nullzins noch Negativzinsen reizen Unternehmen, Geld auszugeben. Per Ende 2015 horteten Europas Gesellschaften 921 Mrd. € Cash, nochmals mehr als im Vorjahr.
Der Bestand an flüssigen Mitteln im breit gefassten Europa (inkl. Naher Osten und Afrika, Emea) ist erneut gestiegen. Gemäss einer Auswertung der Ratingagentur Moody’s, die am Donnerstag verschickt wurde, horteten Europas Unternehmen per Ende 2015 mit 921 Mrd. € so viel Bares wie nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 5%.
Der Bargeldbestand beträgt über alle Unternehmen gesehen 15% des Umsatzes. Die Geldschwemme ist für Obligationäre eine gute Nachricht, schliesslich können sie sich sicher fühlen, dass sie ihr Geld zurückerhalten.
Die zehn grössten Horter wiesen zusammen 232 Mrd. € Cash aus, also gut ein Viertel des gesamten Bestands in der Region. Sechs dieser Unternehmen stammen aus dem Energiesektor, wie etwa Royal Dutch Shell, Total oder BP. An der Spitze befindet sich der Versorger Electricité de France mit einem Bestand von 31 Mrd. €.
Ebenfalls zu den grössten zehn «Sparern» gehörte Volkswagen. Der Bargeldbestand von rund 28 Mrd. € dürfte nach der Beilegung des Dieselskandals in den USA jedoch deutlich schrumpfen.
In den USA ist das Cash übrigens noch konzentrierter als in Europa. Die Top-10-Cash-Unternehmen halten dort 40% des gesamten Bestands. Konzentriert ist der Cash-Bestand von Corporate America auch bezogen auf den Sektor. Technologieunternehmen sitzen auf Unmengen von Geld, allen voran Apple mit 215 Mrd. $.
Die Auswertung von Moody’s bezieht sich auf 654 Unternehmen der Region Europa, Naher Osten und Afrika.
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