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17:30 Uhr - 02.09.2016

Finanztitel klettern weiter

Richemont fallen aus dem Stoxx 50. GIC reduziert die Beteiligung an Straumann markant.

Der Schweizer Aktienmarkt hat in der zweiten Wochenhälfte zunächst Terrain verloren, ist am Freitag aber mit Avancen aus dem Handel gegangen. Verglichen mit der Vorwoche ist der Swiss Market Index (SMI) 1,5% auf 8294,3 geklettert.

Die Aktien der Grossbanken UBS (+4,7% im Wochenvergleich) und CS Group (+6,8%) sind weiter vorangekommen. CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner hat Gerüchten um eine Fusion mit der Deutschen Bank eine klare Absage erteilt. Versicherertitel wie Zurich Insurance (+3,5%) und Swiss Life (+2,9%) waren ebenfalls gesucht. Auch Swiss Re (+3,6%) hielten sich gut, obwohl die Aktien des Rückversicherers von Société Générale auf «Halten» abgestuft worden sind. Als Grund nannte die Grossbank den Brexit-Entscheid.

Syngenta rücken auf

Die Valoren des von ChemChina umworbenen Agrochemiekonzerns Syngenta (+2,8%) ersetzen per 19. September Richemont (–0,7%) im europäischen Leitindex Stoxx 50. Schon am 13. endet derweil die Übernahmefrist von ChemChina. Richemont wurden zudem von der UBS auf Neutral abgestuft. Die zuständige Analystin zeigt sich skeptisch mit Blick auf die Entwicklung in Hongkong bei Cartier und die Marge ab 2018. Die Titel erholten sich jedoch stärker als Swatch Group (Inh., –0,9%).

Die als defensiv geltenden Pharma-Blue-Chips Novartis (+0,5%) und Roche (GS, +0,8%) stagnierten in der zweiten Wochenhälfte. Roche hat eine Phase-III-Studie mit dem Immunonkologie-Mittel Tecentriq zur Behandlung von Lungenkrebs erfolgreich abgeschlossen. Tecentriq ist allerdings bereits das dritte Medikament in diesem Bereich. Zudem hat der Pharmakonzern angekündigt, in Basel 190 Stellen abzubauen. Novartis meldete eine weitere Biosimilars-Zulassung.

Straumann (–4,5%) büssten deutlich an Wert ein, nachdem mit dem Singapurer Staatsfonds GIC ein Grossaktionär seine Beteiligung von bisher 14 auf noch 4,6% reduziert hat. GIC hatte die Valoren am Mittwoch 6% unter dem Dienstagsschluss platziert, ohne konkrete Gründe dafür zu nennen. Im Zuge der Veräusserung hat Straumann eigene Aktien im Wert von 200 Mio. Fr. erworben und hält nun einen 3,3%-Anteil. Die restlichen Titel seien breit gestreut worden.

Früher als erwartet hat Galenica (+1,7%) die Übernahme von Relypsa abgeschlossen. Entsprechend müsse nun im Oktober die Prognose für das Gesamtjahr angepasst werden. Unter den Analysten wird der frühere Abschluss kurzfristig als negativ angesehen, da er zu Verwässerungseffekten und einer höheren Belastung im laufenden Jahr führe. Molecular Partners (+4,6%) gibt sich für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich. Das Biotech-Unternehmen hat für die ersten sechs Monate sowohl Mehreinnahmen wie auch Mehrkosten gemeldet.

Nestlé auf Einkaufstour

Nestlé (+1,5%) verstärkt den Gesundheitsbereich weiter: Der Lebensmittelriese übernimmt schrittweise die britische Medizingeräteherstellerin Phagenesis. Zu den finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Auch SGS (+1,7%) kauft weiter zu: Der Warenprüfer erwirbt zu für einen nicht genannten Preis 75% am brasilianischen Agrodienstleister Unigeo. Mit der Übernahme des US-Betonfaserproduzenten FRC Industries baut auch der Bauzulieferer Sika (+2,7%) seine Produktpalette aus. Finanzdetails wurden ebenfalls nicht bekannt.

OC Oerlikon (+2,7%) hat derweil den Verkauf des Segments Vacuum per Ende August abgeschlossen. Mit dem erwarteten Nettomittelzufluss von 330 Mio. Fr. könnte der Technologiekonzern seinerseits auf Einkaufstour gehen. Der Grossaktionär Capvis hat in einem beschleunigten Verfahren 2,5 Mio. Aktien des Vakuumspezialisten VAT Group (–0,4%) zu 70.50 Fr. am Markt platziert.

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