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13:21 Uhr - 26.08.2016

Rückzug der Baissiers hievt Logitech auf neues Niveau

Meyer Burger von Leerverkäufern weiterhin gesucht.

Im August hat es die Pessimisten in Logitech (LOGN 20.95 0.96%) erwischt. Seit Jahren zählten die Titel des PC-Zubehörspezialisten zu den am meisten ausgeliehenen Aktien im SPI (SXGE 8831.5 -0.31%). Mit Leerverkäufen spekulierten Pessimisten auf sinkende Kurse in Logitech – obwohl die Zahlen bereits in den letzten Quartalen jeweils über Erwarten gut ausgefallen waren. Mit den Halbjahreszahlen hat die Stimmung nun merklich gedreht.

zoomIm vergangenen Monat haben sich die Leerverkäufe in Logitech auf 8% aller Aktien fast halbiert. Der Aktienkurs hat derweil ein Viertel zugelegt. Anleger müssen jedoch erst prüfen, ob das neue Niveau nachhaltig sein wird. Denn die Kursentwicklung legt nahe, dass auch Momentum-Player und Charttechniker mit zur aktuellen Hausse beitragen, gibt ein Fondsmanager zu bedenken.

Der Klassiker Meyer Burger

Aufgefallen ist diesen Monat auch die Kursentwicklung von Meyer Burger (MBTN 4.15 -2.12%), einem weiteren Klassiker der Leerverkäufer. Das Erreichen des Ebitda-Break-even hat einen Kurssprung ausgelöst. Doch anders, als auf den ersten Blick zu vermuten wäre, haben sich nicht Short Sellers überhastet mit neuen Aktien eingedeckt. Denn ihr Baisse-Engagement verharrt weiterhin unverändert bei 11%. Strukturelle Veränderungen für die Erfolgsaussichten des Solarzulieferers sind nämlich nicht absehbar. Das Refinanzierungsproblem ist weiterhin ungelöst. Am Markt wird noch immer über eine Kapitalerhöhung spekuliert.

Dies seien perfekte Voraussetzungen für eine Ausdehnung des Short-Engagements in Meyer Burger, sagt der Fondsmanager, doch es seien schlicht keine weiteren Titel zur Ausleihe erhältlich: «Der Markt ist ausgetrocknet.»

Die technische Komponente bei Swatch

Eine gegenteilige Sicht hat er für Swatch Group (UHR 255.8 -0.97%), die weiterhin den Spitzenplatz bei den Leerverkäufen einnehmen. Der Fondsmanager glaubt allerdings nicht, dass beim Uhrenhersteller noch in grösserem Umfang aktiv auf sinkende Kurse gewettet wird. Vielmehr macht er den Absicherungsbedarf diverser Derivate auf diesen Basiswert für das hohe Leerverkaufsvolumen verantwortlich.

Dies bleibt nicht folgenlos. Denn sinkt der Kurs in Swatch Group, mindert sich das Gewicht der Leerverkaufsposition, und zur Korrektur müssen weitere Aktien geborgt und verkauft werden. Steigt der Kurs, müssen Leerverkaufspositionen geschlossen werden, um das Gleichgewicht der Absicherung zu halten. Diese Mechanismen verstärken jeden Kursausschlag. Die Optionspreise zeigen bis Oktober eine im Vergleich zum SMI (SMI 8114.71 -0.33%) doppelte so hohe Schwankungsanfälligkeit der Swatch-Group-Titel an.

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