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11:24 Uhr - 09.07.2015

Ems-Chemie wird Jahresprognose bestätigen

Das Geschäft der Chemiegruppe sollte sich im ersten Halbjahr solide entwickelt haben. Die Kompensation der Währungseinflüsse dürfte zunehmend an Schwung gewinnen.

Die Halbjahreszahlen, die Ems-Chemie (EMSN 397 0.32%) morgen Freitag präsentiert, sind irrelevant. Das ist natürlich überspitzt und bedarf einer Erklärung. Entscheidend ist, ob der Spezialist für Hochleistungspolymere seine anspruchsvolle Jahresprognose bekräftigt oder nicht.

Trifft das zu, was allgemein angenommen wird, ist zweitrangig, wo das Unternehmen zur Halbzeit steht. Dann spielt eine untergeordnete Rolle, wie sich die Wirkung der Effizienzmassnahmen übers Jahr verteilt, die ergriffen worden sind, um die ungünstigen Währungseinflüsse zu kompensieren.

Hochgesteckte Ziele

Auf währungsbereinigter Basis (in lokalen Währungen) strebt die Unternehmensführung einen Umsatz und einen Betriebsgewinn (Ebit) jeweils über Vorjahr an (1972 und 423 Mio. Fr.).

Interessant – und mutig – ist aber der Jahresausblick auf nicht währungsbereinigter Basis (in Franken). Er prognostiziert einen Umsatz leicht unter Vorjahresniveau sowie einen gehaltenen Ebit. In Kombination läuft das hinaus auf einen weiteren Margenanstieg über das letztjährige Niveau von 21,5%.

Die Ergebnisprognose ist anspruchsvoll, weil der Ebit 2014 zu Wechselkursen, wie sie im Februar 2015 herrschten (nach der Aufgabe der Eurountergrenze), rund 16% niedriger ausgefallen wäre. So viel gilt es also auszugleichen.

Hochstehende Erwartungen

Gemäss dem AWP-Konsens, der auf Schätzungen von vier Banken basiert, soll das schon im ersten Halbjahr gelungen sein. Demnach wird der Ebit auf 216 Mio. Fr. gesehen (Spanne: 214 bis 219), nach 215 Mio. in der Vergleichsperiode.

Das mutet recht optimistisch an, wenn man bedenkt, dass etliche Effizienzmassnahmen erst identifiziert und implementiert werden mussten und ihre Wirkung dementsprechend vor allem im zweiten Halbjahr entfalten dürften. An der morgigen Halbjahreskonferenz wird es zum Massnahmenpaket wohl eine Zwischenbilanz geben.

Andererseits sollte Ems-Chemie im ersten Halbjahr noch vom niedrigeren Ölpreis profitiert haben. In der relativ kurzen Zeit, in der ölbasierte Rohstoffe günstiger eingekauft werden, der Vorteil aber noch nicht an Kunden weitergegeben werden muss, stellt sich ein günstiger Margeneffekt ein.

Er ist allerdings schwer abzuschätzen und dürfte inzwischen auch verflogen sein. Je nach Wirkungsweise der einzelnen Effekte (Effizienzmassnahmen, Ölpreis) wäre deshalb auch ein Halbjahres-Ebit unter der Konsensschätzung weder eine Enttäuschung noch ein schlechtes Zeichen.

Blick auf Regionen und Märkte

Der Ebit-Konsens stützt sich auf die durchschnittliche Erwartung eines Umsatzes von 965 Mio. Fr (Spanne: 958 bis 975). In der Vorjahresperiode waren es 999 Mio. Fr. Mit in der Schätzung für 2015 enthalten ist der Effekt aus der Vollübernahme des mexikanischen Joint Venture Grupo Placosa Eftec (per 8. Juli 2014). Sein Jahresumsatz wurde an der letztjährigen Halbjahreskonferenz mit 32 Mio. Fr. angegeben.

Im Zusammenhang mit den für morgen erwarteten Erläuterungen zur Umsatzentwicklung ist von Interesse, wie sich das Geschäft nach Regionen und nach Abnehmerbranchen entwickelt hat und wie die weitere Einschätzung des Managements dazu aussieht.

Mit Blick auf die Regionen wird vor allem China Beachtung finden. Was die Kundenmärkte betrifft, liegt das Augenmerk in erster Linie auf der Automobilindustrie, die gut 60% zum Umsatz von Ems-Chemie beiträgt.

Die komplette Historie zu Ems-Chemie finden Sie hier. »

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