Die globalen Geldflüsse zeichnen die Unterschiede auf ihrer Jagd nach Rendite fast in Echtzeit nach.

Seit Anfang Jahr ist die Eurozone der absolute Favorit bei Anlegern in kotierte Anlagefonds (Exchange Traded Funds, ETF) aus Europa. Das zeigt eine Zusammenstellung des Fondsmanagers Amundi. Eine Überraschung ist das nicht: Mitte Januar hatte die Europäische Zentralbank das massive Anleihenkaufprogramm angekündigt, das seit März läuft. Die neue Liquidität senkt die Renditen, erhöht den Anlagenotstand und stützt die Kurse von Risikoanlagen.

Zum Paria wurden ETF auf US-Aktien. Sie haben die Schwellenländer als unbeliebteste Destination des um den Globus schwappenden Geldes abgelöst. Die neuste Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch zeigt, dass diese Entwicklung generell anhält: Fondsmanager weltweit haben sich im März abermals aus US-Aktien zurückgezogen. Der steigende Dollar ist in ihren Augen die Anlageidee, auf die bereits zu viel Geld gesetzt wurde. Das legt auch die Marktreaktion nach der Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch nahe, an der die Zinsprognose nach unten korrigiert wurde: Der Dollar brach kurzzeitig rund 2,5% ein.

Wer also wissen will, wo die Geldpolitik gerade expansiv ist und wo nicht, für den gibt es eine Alternative zu Pressemitteilungen und -konferenzen der Notenbanken: Die globalen Geldflüsse zeichnen die Unterschiede auf ihrer Jagd nach Rendite fast in Echtzeit nach. Das gilt auch für den nach den USA meistgemiedenen ETF-Markt: Schweizer Aktien. Die Aufhebung des Euromindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im Januar hat die Anleger erschreckt. Zwar haben sich die Rezessionsängste seither etwas gelegt. Doch wie Amundi auf Anfrage erklärte, sind in der ersten Monatshälfte März erneut fast 110 Mio. € aus Schweizer-Aktien-ETF abgeflossen. Der Trend vom Februar sei ungebrochen.

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