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10:45 Uhr - 10.08.2015

Meyer Burger erhält wichtigen Auftrag

Der Photovoltaik-Hersteller EcoSolifer bestellt beim Solarzulieferer Meyer Burger die erste, zukunftsträchtige Heterojunction-Zelllinie. Auftragsvolumen: 29 Mio. Fr.

Der im Turnaround steckende Thuner Solarzulieferer Meyer Burger (MBTN 8.1 3.32%) kann einen weiteren kommerziellen Erfolg verzeichnen. Nach einem Grossauftrag für ein Produktionssystem für Photovoltaik-Solarzellen im vergangenen Mai über 38 Mio. Fr. meldet Meyer Burger nun einen Auftrag für eine zukunftsträchtige Heterojunction (HJ)-Zelllinie über 29 Mio. Fr. Käufer ist der Schweizer Photovoltaik-Hersteller EcoSolifer.

Der Verkauf einer HJ-Zelllinie ist für Meyer Burger sehr bedeutsam, weil es sich um fortschrittliche Technologie mit hohem Effizienzgrad handelt. Es ist der erste Auftrag für HJ-Technologie für Meyer Burger und könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich das schwierige Marktumfeld für Solarzulieferer langsam aufhellt.

Hoffnung auf Markterholung

Der mit EcoSolifer abgeschlossene 29-Mio.-Fr.-Vertrag enthält neben der HJ-Zelllinie die Option für eine künftige Lieferung der SmartWire- Zellverbindungstechnologie. Der Grossteil des Auftrags jedoch –  23 Mio. Fr. – betrifft die Lieferung und Montage der HJ-Zelllinie für das EcoSolifer-Werk in Csorna, Ungarn. Auslieferung und Montage sind für Ende 2015 geplant. Die industrielle Produktion soll im ersten Quartal 2016 aufgenommen werden. Die Fertigungslinie wird für eine Jahreskapazität von 90-100 Megawatt ausgelegt.

Der Vertrag umfasst zudem integrierte Zell-Leistungsmesssysteme und Sortiertechnologien, sowie das modular konzipierte Softwaresystem FabEagle MES für eine skalierbare Produktionssteuerung. Durch Einsatz der Meyer-Burger-Technologie wird EcoSolifer der erste grosse industrielle Heterojunction-Zellproduzent weltweit.

Licht am Ende des Tunnels

Im Morgenhandel reagierten die Meyer-Burger-Aktien, wie bei solchen Nachrichten üblich, sehr positiv (zeitweise +4%) auf den Auftragseingang. Der strategische Vertrag mit EcoSolifer ist nicht in erster Linie vom Volumen her – dieses entspricht etwa 7,5% des angestrebten Jahresumsatzes – bedeutsam. Es geht vielmehr darum, dass der Vertrag mit EcoSolifer weitere HJ-Aufträge nach sich ziehen und eine Trendwende im Solarmarkt einläuten könnte. Der CEO von EcoSolifer, Akos Haidegger, gibt der Hoffnung Ausdruck, dass der Einsatz der HJ-Technologie einen «dynamischen Impuls» auslösen und damit den gesamten Solarmarkt positiv beeinflussen werde.

Für Meyer Burger häufen sich in den letzten Monaten indes die Aufträge. Sollte es in diesem Rhythmus weitergehen, wäre der für das laufende Jahr angestrebte Break-even auf Stufe Ebitda gemäss Berechnungen der ZKB erreichbar. Um Meyer Burgers finanzielle Situation langfristig zu verbessern, sollten die Thuner jedoch nicht nur auf weitere Grossaufträge setzen, sondern auch auf ergänzende Massnahmen, die ihre operative Kostenstruktur verbessern (vgl. hier).

Die komplette Historie zu Meyer Burger finden Sie hier. »

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