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07:00 Uhr - 08.09.2015

Züblin muss auf Kapitalspritze warten

Die Hauptaktionärin, Lamesa von Victor Vekselberg, ist wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht bereit, die Kapitalerhöhung termingerecht mitzutragen. Sie steht aber weiterhin zur Sanierung.

Das Immobilienunternehmen Züblin (ZUBN 0.5 4.17%) ­verschiebt die geplante Kapitalerhöhung. Als Grund nennt Züblin die aktuellen ­Turbulenzen auf den Finanzmärkten, die es der Hauptaktionärin Lamesa nicht erlaubten, die Transaktion wie angekündigt voll mitzutragen. Via Lamesa hält der rus­sische Investor Victor Vekselberg 33% an der ­sanierungsbedürftigen Gesellschaft.

Von Gesetzes wegen muss ein Unternehmen von der Generalversammlung beschlossene Kapitalmarkttransaktionen innerhalb von drei Monaten vornehmen. Doch daraus wird vorläufig nichts. Noch Anfang August schien das Projekt auf gutem Weg zu sein, als  es gelang, den Rückzug aus Frankreich wie geplant fortzusetzen. Die Fonds von TwentyTwo Real Estate Partners und Massena Partners zeichneten damals eine Kapitalerhöhung von Züblin Immobilière France und eine Wandelanleihe.

Nun verzögert sich die Sanierung, zu der Züblin wegen einer ungenügenden ­Eigenkapitalsituation rechtlich verpflichtet ist und die als Basis für die langfristige Strategie mit Wachstum in der Schweiz und Deutschland unabdingbar ist. ­Lamesa sieht sich nicht in der Lage, termingerecht, das heisst bis 30. September, zu handeln. Gemäss Mitteilung hat Lamesa aber zugesichert, dass sie die Rekapitalisierung von Züblin nach wie vor ­unterstütze und weiterhin bereit sei, das Bezugsrechtsangebot fest zu über­nehmen. Um die Absicht zu bekräftigen, verlängert die Vekselberg-Gesellschaft das von ihr gewährte Aktionärsdarlehen bis zur Umsetzung der Kapitalmassnahmen.

Da Züblin die Frist nicht einhalten kann, muss der Verwaltungsrat erneut eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen. Am 29. Oktober werden den Aktionären die gleichen Massnahmen zur Stärkung der Kapitalbasis zur nochmaligen Bestätigung vorgelegt. Es sind dies eine Kapitalherabsetzung sowie eine Kapitalerhöhung mittels eines Bezugsrechtsangebots in Höhe von 71,7 Mio. Fr.

Die Verzögerung wurde am Markt gelassen aufgenommen. Die Aktien notieren seit der Generalversammlung von Ende Juni in einer engen Bandbreite. Für durchschnittliche Anleger sind die riskanten Züblin-Papiere definitiv ungeeignet.

Die komplette Historie zu Züblin finden Sie hier. »

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