Der Vermögensverwalter partizipiert massiv am Investmenterfolg der Anlagekunden. Die Gewinnkraft bleibt hoch. Damit entsteht Spielraum für eine Dividendenerhöhung.
Die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group (PGHN 498.5 10.04%) kletterten am Dienstag gut 10% auf Rekordstand. Die vom Unternehmen vertriebenen Alternativinvestments sind en vogue, weil die Zinsbaisse viele institutionelle Investoren zur Suche nach ergänzenden Anlageklassen drängt. Partners Group reitet diese Welle perfekt. Das Neugeld fliesst ungebrochen zu.
Dass die betreuten Vermögen im ersten Semester von 46 Mrd. auf 49,1 Mrd. € gestiegen waren, hat das Unternehmen schon im Juli bekannt gemacht. Jetzt wurde kommuniziert, dass der Halbjahresgewinn 19% auf 254 Mio. Fr. bzw. 9.55 Fr. je Aktie ausgeweitet wurde.
Erfolgsabhängige Kommissionen vervierfacht
Die Einnahmen sind gar 58% auf 453 Mio. Fr. explodiert. Grossen Anteil daran hatten erfolgsabhängige Kommissionen, die sich gegenüber Vorjahr auf 131 Mio. Fr. vervierfachten. «Das ist lediglich der Anteil unseres Unternehmens am Anlageerfolg, den wir für die Depots der institutionellen Investoren erreicht haben», sagte Finanzchef Cyrill Wipfli an der Semesterkonferenz.
Von diesem Erfolgsanteil verbucht Partners Group zwei Fünftel für Bonuszahlungen an die Mitarbeitenden. Der Betriebsaufwand schnellte entsprechend ebenfalls hoch, zumal zur Bewältigung des steigenden Anlagevolumens auch die Mitarbeiterzahl aufgestockt wurde.
8 bis 9 Mrd. € Neugeld erwartet
Fixkommissionen bleiben die Haupteinnahmequelle des Alternativanlagespezialisten. Sie haben im Einklang mit der Vermögensmasse auf 322 Mio. Fr. zugenommen. Gemäss Wipfli wird ein Verhältnis von Fix- und erfolgsabhängigen Kommissionen von 80:20 angestrebt.
Die Gewinnpartizipation ist nicht nur ein wesentlicher Ertragstreiber, sondern zugleich öffentliches Zeichen dafür, dass Partners Group für die Anlagekunden erfolgreich arbeitet. Co-CEO André Frei bestätigte an der Semesterkonferenz die Prognose, im Gesamtjahr Kundengeldzusagen für 8 Mrd. bis 9 Mrd. € zu verbuchen. Nach Auslaufen gewisser Anlageprogramme wird ein Nettozugang um 5,5 Mrd. € erwartet.
Mehrperformance versprochen
Auch an den privaten Märkten sind gemäss Frei die Bewertungen für Unternehmenskapital (Private-Equity-Beteiligungen), Kreditfinanzierungen (Private Debt) und Realwertanlagen (Immobilien und Infrastruktur) hoch: «Dennoch ist weiterhin eine Mehrperformance gegenüber kotierten Investments von jährlich rund fünf Prozentpunkten realistisch.» Günstige Einflüsse hätten der aktive Investmentansatz und die auf mehrere Jahre ausgelegten Entwicklungspläne, mit denen Partners Group den Wert der für Rechnung der Kunden getätigten Deals vermehrt.
Das Unternehmen steht grundsolid. Das Eigenkapital übersteigt 1,2 Mrd. Fr. und entspricht damit dem Dreifachen aller Verbindlichkeiten. Die Situation an den Anlagemärkten legt ausserdem nahe, dass sich die Nachfrage nach privatmarktlichen Investmentlösungen noch beschleunigt.
Die Gewinnkraft von Partners Group wird kaum nachlassen, weshalb sich Spielraum für eine Dividendenerhöhung auftut. Die Aktien dürften gesucht bleiben, obschon das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2017 von 26 eine gegenüber den Papieren anderer Vermögensverwalter stolze Bewertung anzeigt.
Die komplette Historie zu Partners Group finden Sie hier. »
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