«Finanz und Wirtschaft» ist seit 1962 die ständige Begleitlektüre auf den Reisen des heute 84-jährigen Fondsberaters.
Mit «Finanz und Wirtschaft» um die halbe Welt – so könnte man das Verhältnis des in Genf geborenen Bankfachmanns Pierre Fabry bezeichnen. Er spricht sieben Sprachen und hat in sechzehn Ländern gewohnt – darunter in Deutschland, Grossbritannien, den Niederlanden, Schweden, Spanien, den USA und in Australien. Seit vierzig Jahren lebt er im Osten von Thailand, ist mit einer Thailänderin verheiratet und hat mit ihr zwei schulpflichtige Kinder. Als einer von wenigen aus dem Ausland Zugezogenen besitzt er die thailändische Staatsbürgerschaft.
Oft aber ist Fabry unterwegs. Als Berater und Mitglied im Anlagekomitee des von ihm gegründeten Aktienfonds Incometric Global Valor mit Sitz in Luxemburg besucht er regelmässig Unternehmen und Kunden, v. a. in Asien und in Europa. Incometric ist ein verhältnismässig kleiner Fonds, im Jahr 2010 gegründet, wartet jedoch mit einer deutlich über dem Gesamtmarkt liegenden Performance auf. «Dank gründlicher Analyse, insbesondere von kleineren und mittelgrossen Gesellschaften, und viel praktischer Erfahrung», wie Fabry erklärt.
Anlagefonds und Stock Picking sind sein Leben. Damals in Genf, zu Beginn seiner Berufskarriere, schuf er mit dem Fonselex den ersten Aktienfonds, der nicht aus der Küche einer Grossbank kam. Weitere folgten, und Fabry hat noch längst nicht genug. Täglich liest er mehrere Wirtschaftsmedien, studiert Brokerberichte und Unternehmensstudien. Seine Auswertung dient dem Fonds, «dessen grösster Kunde ich selbst bin», als Entscheidungshilfe. Studien und Zeitungsausschnitte – viele davon aus «Finanz und Wirtschaft» – verschickt er per Mail an Kunden und Bekannte.
Müde ist er noch lange nicht, auch wenn er etwas weniger reist als früher. «Mit 97 höre ich auf», sagt er. Dann sei sein Sohn, der sich schon jetzt intensiv mit der Börse beschäftige, um die dreissig Jahre alt und werde genauso intensiv FuW lesen wie sein Vater. «Die Fabrys bleiben euch noch lange erhalten», verspricht er mit schalkhaftem Lachen.
Auch online liest er FuW, will auf die Printausgabe aber nicht verzichten. Die Beiträge erscheinen ihm dort tiefgründiger und umfassender, wie auch bei anderen Zeitungen. Dabei bekommt er das FuW-Exemplar erst Tage später, per Kurier von seinem Londoner Büro. Auf dem normalen Postweg würde es bis in den Norden von Thailand zwei Wochen dauern, sagt er. Das sei etwas zu lang, selbst wenn er kein Daytrader sei und die Verzögerung keine grosse Rolle spiele. Was wichtig sei, bekomme er auch so rechtzeitig mit.
Thailand schätzt er nicht nur wegen der Lebensqualität, sondern aufgrund der geografischen Lage: Nahe zu den asiatischen Finanzmetropolen, exakt zwischen Australien und Europa liegend, sei das Land zeitlich perfekt für jemanden, der die globalen Märkte verfolge. Wer mit Fabry spricht, stellt rasch fest, wie genau er über viele Gesellschaften Bescheid weiss, Schweizer und ausländische – nicht zuletzt dank FuW, wie er betont.
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