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15:20 Uhr - 12.09.2017

Partners Group feiert einen Glücksmoment

Das Investmenthaus partizipiert an den für Kunden erzielten Anlagegewinnen. Der Neugeldzugang verheisst weitere Ergebnisverbesserungen.

Der Anlageanbieter Partners Group (PGHN 656 4.29%) übertrifft selbst die kühnsten Hoffnungen. Der Semesterüberschuss stieg 42% auf 359 Mio. Fr. bzw. 13.45 Fr. je Aktie. Das Niveau der Jahresausschüttung von zuletzt 15 Fr. ist damit zur Jahresmitte bereits so gut wie abgedeckt. «Ein erheblicher Teil der Ergebnissteigerung kommt davon, dass Partners Group an den für Kunden realisierten Gewinnmitnahmen partizipiert», sagte Co-CEO André Frei an einer Telefonkonferenz.

Die Aktien des Zuger Investment­hauses sind seit Wochen im Höhenflug, zuletzt angetrieben von der Mitteilung Mitte Juli, die Vermögensmasse sei im ersten Semester umgerechnet netto 4 Mrd. Fr. gewachsen auf über 60 Mrd.

Massig Kundenneugeld

Pensionsfonds, Versicherungen und reiche Familien sagten 7,5 Mrd. Fr. neu zu, doch gleichzeitig schmälerten Rücknahmen und Währungsverschiebungen die verwaltete Summe etwas. Partners Group steckt die Kundengelder in ausserbörsliche Beteiligungen und Darlehen (Private-Equity-Anlagen bzw. Private Debt), in Immobilienobjekte und Infrastrukturvorhaben. In der ersten Jahreshälfte wurden 5,6 Mrd. Fr. neu an den Märkten platziert – trotz der hohen Bewertungen an den Aktien- und den Immobilienmärkten sowie den niedrigen Risikozuschlägen auf Neuemissionen am Kapitalmarkt.

Diese Marktkonstellation ist nämlich ebenso Vorteil wie Erschwernis für das Geschäft von Partners Group. Günstig ist sie für den Abverkauf von Beteiligungen und Immobilienobjekten aus Kundenfonds. Das hat enorme Wertsteigerungen erbracht. Im Einklang damit stiegen die Erfolgsgebühren. Deswegen weitete sich die Bruttomarge auf 1,8% der betreuten Vermögen aus, gegenüber 1,7% vor Jahresfrist und 1,4% im Erstsemester 2015.

Aber die Hochpreislage macht es «anspruchsvoll, attraktive neue Investments für die Kunden abzuschliessen», wie Frei einräumt. Zugegriffen werde deshalb nur, wenn die hauseigene Analyse genügend Renditepotenzial belege.

Die beinahe tausendköpfige Belegschaft halte sich an Beteiligungen und Darlehensdeals bei Unternehmen, die vielversprechende Nischen bearbeiten oder in fragmentierten Märkten operieren. So bestehe Aussicht darauf, durch Firmenausbau, Akquisitionen oder betriebliche Optimierungen unabhängig vom Preisniveau der Finanzmärkte Wert für die Kunden zu schaffen.

Tempo wird wohl gedrosselt

Frei hält an der Prognose fest, bis Ende des Jahres werde für 2017 insgesamt umgerechnet 11 bis 13 Mrd. Fr. Bruttoneugeld zufliessen. Das lässt die Erwartung weiter steigender Festgebühren zu. Bleiben die Finanzmärkte in euphorischer Verfassung, werden auch zusätzliche Erfolgsgebühren dazukommen.

Für 2018 stellt sich «Finanz und Wirtschaft» auf die vorsichtige Seite und prognostiziert nur mehr einen geringen weiteren Gewinnzuwachs. Die Aktien von Partners Group sind gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis 2018 von 26 äusserst ambitioniert bewertet. Dennoch dürfen mutige Anleger zukaufen, da vorerst nichts darauf hindeutet, dass das Unternehmen an Ertragskraft verliert.

Die komplette Historie zu Partners Group finden Sie hier. »

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