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14:20 Uhr - 21.08.2018

Komax läuft auf vollen Touren

Der Semesterumsatz wächst über 20%. Die operative Marge ist noch steigerungsfähig. Die Aktien sind eine Investition wert.

Nach der Enttäuschung die positive Überraschung: Im Unterschied zum Vorjahr hat Komax die Erwartungen im ersten ­Semester übertroffen, klar übertroffen. Die Aktien, die sich seit Januar in einem Abwärtstrend befunden hatten, gewannen am Dienstag bis zu 15% an Wert.

Mit einem organischen Umsatzwachstum von über 15% eroberte der führende Anbieter von Maschinen und Anlagen für die Kabelverarbeitung beträchtliche Marktanteile. Der nächstgrössere Konkurrent, die Metall-Zug-Tochter Schleuniger, wuchs mit 7% weniger als halb so schnell.

CEO Matijas Meyer erklärte die überdurchschnittliche Leistung mit dem in den vergangenen Jahren verbreiterten Produktportfolio von Komax. Es ermögliche dem Unternehmen, mit denselben Kunden (zu 80% aus der Automobilindustrie) mehr Einnahmen zu erzielen.

Viel Wert geschaffen

Das Betriebsergebnis stieg deutlich überproportional, obwohl die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 4 Mio. Fr. erhöht wurden. Der Aufwand machte hohe 8,7% des Umsatzes aus. Komax möchte mit Blick auf den technologischen Wandel in der Automobilindustrie ihren Vorsprung wahren. Gemessen am Wert vor drei Jahren hat das Unternehmen den ­Forschungsaufwand fast verdoppelt.

Die operative Marge kletterte 2 Prozentpunkte auf 15,1%. Die Steigerung ist überzeichnet: Zieht man den günstigen Währungseffekt und einen Immobiliengewinn ab, bleibt eine Zunahme von 13,1 auf 13,4%. Das ist nahe an der unteren Grenze des Zielbands von 13 bis 20%, das Komax per 2021 anpeilt.

Besser als Schleuniger ist es allemal: Die halb so grosse Nummer zwei der Branche verzeichnete einen Margenrückgang von 13,2 auf 11,6%.

Unter dem Strich fiel der Sprung noch markanter aus. Einem währungsbedingt schlechteren Finanzergebnis standen eine niedrigere Steuerquote und der Wegfall eines Sonderaufwands von 1,9 Mio. Fr. gegenüber. Im ersten Semester 2017 hatte Komax den Wert einer Restbeteiligung an den früheren Solaraktivitäten berichtigt.

Das Unternehmen hat in den ersten sechs Monaten erheblichen Wert geschaffen: Die Kapitalrendite (ROCE) stieg von 23,6 auf 28%, über das mittelfristige Ziel von durchschnittlich 25%.

Die kurz- und die langfristigen Aussichten für Komax bleiben gut. Das Management rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einem in absoluten Zahlen ähnlichen Ergebnis wie im ersten Semester. Demzufolge sind für 2018 ein Umsatz von etwa 475 Mio. Fr. (+16%), ein Ebit von rund 70 Mio. (+27%) und ein Gewinn von ungefähr 55 Mio. Fr. (+37%) zu erwarten. Weil die Vergleichsbasis im zweiten Halbjahr anspruchsvoller wird, schwächen sich die Zuwachsraten insgesamt ab.

Kapazität ausbauen

Die Auftragstreiber sind intakt: der steigende Bedarf der Kunden, die Automo­bilfertigung zu automatisieren, und der zunehmende Einsatz von Elektrokabeln in den Fahrzeugen. Mit dem aktuellen Wachstum, räumte der CEO ein, seien ­Komax und auch die Zulieferer an ihrer Grenze angelangt.

Um die Nachfrage zu absorbieren, investiert Komax viel in die Erweiterung der Kapazität an vier Standorten, darunter am Hauptsitz in Dierikon, Luzern. Dieses Jahr wendet sie 55 Mio. Fr. auf, nächstes Jahr 60 Mio. Fr. Für die drei Jahre danach sind dann nur noch etwa 20 Mio. Fr. jährlich vorgesehen.

Seit zwei Jahren konzentriert sich das Unternehmen wieder auf Kabelverarbeitungsmaschinen. Kräftig und stetig wachsende Pure Players mit robuster Marge werden vom Markt üblicherweise mit einer Prämie bedacht.

Nicht so Komax, im Gegenteil: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 liegt unter dem Durchschnitt von 20,6 für Small und Mid Caps, den die ­Zürcher Kantonalbank errechnet hat. Das spricht für eine Investition in diese Aktien.

Die komplette Historie zu Komax finden Sie hier. »

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