Der dänische Pharmakonzern und Insulinspezialist Novo Nordisk hat wegen des schwierigen US-Marktes abermals die Jahresschätzungen gesenkt. Die Anleger reagieren unbarmherzig.
(Bloomberg) Novo Nordisk A/S hat ihr Ziel für das langfristige Wachstum um die Hälfte gesenkt. Der weltgrösste Hersteller von Insulin ist in den USA, seinem grössten Markt, unter Preisdruck geraten. Der Aktienkurs brach am Vormittag in Kopenhagen um bis zu 20% ein und lag gegen 10 Uhr MESZ noch immer deutlich im Minus.
Die Wachstumsprognose wurde von den im Februar angekündigten zehn Prozent auf nur noch fünf Prozent gesenkt, wie das Unternehmen am Freitag aus dem dänischen Bagsvaerd mitteilte. Novo schraubte auch die Ziele für dieses Jahr zurück und geht für 2017 nun von einem Wachstum beim operativen Gewinn im «gleichbleibenden bis niedrigen einstelligen» Prozentbereich aus und sieht beim Umsatz ein Wachstum im «niedrigen einstelligen» Prozentbereich.
Die reduzierten Prognosen spiegeln das «deutlich herausfordernde» Umfeld in den USA wider, erklärte Novo. Die Manager von Apotheken und Arzneimittelvertrieben würden aggressiv Rabatte bei neuen und teuren Diabetesmedikamenten verlangen. Novo hat in den letzten Monaten einen neuen Vorstandschef verpflichtet und rund 1000 Stellen gestrichen.
Am Freitag teilte das Unternehmen weiter mit, dass die Forschungs- und Entwicklungsprojekte für eine orale Insulintherapie aufgegeben werden.
Für dieses Jahr sagt Novo nunmehr voraus, dass der operative Gewinn um bis zu sieben Prozent zulegen wird. Im August war noch ein Maximum von acht Prozent in Aussicht gestellt worden. Beim Umsatz wurde das Wachstumsziel von sieben Prozent auf bis zu sechs Prozent gekürzt.
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