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17:28 Uhr - 24.05.2018

Türkische Lira: Die Zinserhöhung verpufft

Der Versuch der türkischen Zentralbank, den Zerfall des Lirakurses zu stoppen, ist gescheitert.

Die Währungskrise in der Türkei nimmt ihren Lauf. Selbst deutlich höhere Zinsen können den Wertverlust der Lira nicht stoppen. Am Donnerstag hat die Lira zum Euro und zum Dollar erneut 5% verloren. Damit liegt der Kurs fast wieder auf dem Niveau, das die türkische Zentralbank am Mittwochabend zu einer Notfallmassnahme bewogen hatte.

Leitzins von 16,5%

Die Notenbank hatte in einer Sondersitzung den Leitzins um 300 Basispunkte auf 16,5% angehoben. Die Lira erholte sich daraufhin um mehr als 6% – doch nur vorübergehend.

Die akute Schwäche der türkischen Währung hat viele Ursachen: Die Investoren zweifeln an der Unabhängigkeit der Zentralbank. Denn Präsident Recep Erdogan äussert sich regelmässig zur Geldpolitik und wettert gegen die «ausländische Zinsmafia», die nur höherer Zinsen fordere, um sich an der Türkei zu bereichern.

Ungleichgewicht im Aussenhandel

Zudem ist die türkische Volkswirtschaft in einer strukturellen Schieflage: Durch den Konsum- und Investitionsboom hat sich das Leistungsbilanzdefizit auf über 5% ausgeweitet. Das macht die Türkei abhängig von ausländischem Kapital.

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