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14:52 Uhr - 23.09.2014

«US-Steuerstreit beeinflusst Konsolidierung»

«Wir werden mehr und komplexere Bankendeals sehen», sagt der Genfer Bankenanwalt und -berater Shelby du Pasquier von Lenz & Staehelin. Ein Grund sei der US-Steuerstreit.

Shelby du Pasquier vertritt im schweizerisch-amerikanischen Steuerstreit mehrere Schweizer Banken vor dem amerikanischen Justizdepartement. «Es wird wohl bis zum nächsten Jahr dauern, bis die ersten Fälle abgeschlossen werden können», sagte er am 13. Bankengipfel am Gottlieb-Duttweiler-Institut in Rüschlikon.

«Zu viel Angst und Verunsicherung»

So etwas wie Entwarnung gab er für Bankangestellte, die sich nicht mehr getrauen, aus der Schweiz zu reisen. «Das amerikanische Justizdepartement hat aus dem Offenlegungsprogramm Tausende von Namen von Angestellten. An den Pranger gestellt werden sollen jedoch nicht diese Leute, sondern die Banken.» Es herrsche zu viel Angst und Verunsicherung.

Einfluss auf Konsolidierung

Der Steuerstreit sei geeignet, die Konsolidierung in der Bankenwelt zu beschleunigen und zu prägen. «Kein Mensch mit einem gesunden Verstand kauft jetzt noch amerikanische Vermögen.»

Das neue Umfeld wird gemäss Shelby du Pasquier zu einer Änderung der Deals führen. «Es wird zu einem Wechsel von Aktien- zu Asset-Deals kommen.» Die Transaktionen würden komplexer. Denn die Käufer wollten Risiken im Zusammenhang mit vergangenen Praktiken der zu akquirierenden Bank möglichst ausschliessen. Das wiederum werde einen Einfluss auf die Transaktionsgrösse haben: «Das Legacy-Geschäft wird ausgegrenzt.» Die Kunden müssen über den Verkauf der Aktivitäten nicht nur informiert, sondern unter Umständen sogar konsultiert werden.

Das Gleiche gilt für die Angestellten. «Es ist aus rechtlichen Gründen schwierig, die Angestellten gezielt auszuwählen, die in die neue Einheit überführt werden.»

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