Der französische Luxusgüterkonzern hat 2017 die Erwartungen sowohl beim Umsatz wie Gewinn übertroffen.
Europas grösster Luxusgüterkonzern LVMH (MC 285.8 0.53%) profitierte im vergangenen Jahr von der gestiegenen Kauflust. Der Gewinn sei um 29% auf 5,1 Mrd. € gestiegen, teilte das Unternehmen, zu dem unter anderem die Schweizer Uhrenmarken Tag Heuer, Hublot und Zenith gehören, am Donnerstagabend mit. Der Umsatz legte 13% auf 42,6 Mrd. € zu.
Die Aktionäre sollen ebenfalls vom Gewinnsprung profitieren. So schlägt LVMH die Erhöhung der Dividende um 25% auf 5 € je Anteilsschein vor. Der Luxusgüterkonzern übertraf mit dem Zahlenwerk sowohl beim Umsatz, Gewinn und Dividende die Markterwartungen.
Diese Zahlen dürften wieder etwas Schwung in die Aktie bringen, nachdem sie zuletzt etwas unter Druck geraten war. Seit dem Rekordhoch von 260,55 € im November gaben die Titel knapp 8% nach. Allerdings hatten sich die Papiere in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt.
«Gutes Wachstum» bei den Uhrenmarken
Zu den Wachstumstreibern gehörten die beiden wichtigsten Sparten Lederwaren & Mode sowie Selective Retailing. Auch der Bereich Uhren & Schmuck wuchs 2017 im Rahmen der Konzernzahlen. Besonders positiv herausgehoben wurde die Entwicklung der Schmuckmarke Bulgari. Auch bei den Uhrenmarken Tag Heuer, Hublot und Zenith sehe man gutes Wachstum, teilte LVMH mit.
Einzig im Weihnachtsquartal vermochte das Geschäft mit den Uhren- und Schmuckmarken nicht mehr ganz Schritt zu halten. Zwar legte das Segment zwischen Oktober und Dezember 9% zu, lag damit aber hinter dem Gruppendurchschnitt.
Bereits vor zwei Wochen hatte Konkurrent Richemont (CFR 88.02 -0.77%) über eine Entschleunigung im Bereich Uhren und Schmuck berichtet. Im Trading-Update zum Weihnachtsquartal zeigte sich bei den Schmuckwaren ein fortgesetztes Wachstum, hingegen konnte das Uhrengeschäft nur noch geringfügig zulegen.
LVMH bleibt vorsichtig optimistisch
Diese Entwicklung lässt auch Rückschlüsse auf die Jahreszahlen der Swatch Group (UHR 398.2 -1.99%) zu, die in den kommenden Wochen erwartet werden. Konzernchef Nick Hayek hatte Anfang 2017 ein Wachstum von 7 bis 9% in Lokalwährung als Zielwert ausgegeben. Allerdings dürfte Swatch Group diese Guidance kaum erfüllen.
Für das laufende Jahr zeigt sich LVMH-Gruppenchef Bernard Arnault vorsichtig optimistisch. Das Umfeld sei trotz des Gegenwinds durch den starken Euro und weltpolitische Unsicherheiten günstig, sagte er laut Mitteilung. LVMH sei gut aufgestellt, um das hohe Wachstumstempo beibehalten zu können.
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