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11:47 Uhr - 27.12.2017

US-Steuerreform löst Abschreibungen bei Banken aus

Die Wertberichtigung von Credit Suisse ist kein Einzelfall. Auch Barclays muss aktivierte Steuerguthaben korrigieren.

Die US-Steuerreform soll die Wirtschaft beleben. Allerdings hat sie auch ihre Schattenseiten: Sie führt zu milliardenschweren Abschreibungen auf latenten Steuerguthaben in den USA. Die Grossbank Credit Suisse rechnet gemäss einer Medienmitteilung von vor Weihnachten mit rund 2,3 Mrd. Fr. Die britische Bank Barclays (BARC 202.75 0.35%) hat am Mittwoch bekannt gemacht, dass sie von einem Abschreiber von 1 Mrd. £ ausgeht.

Härter als Credit Suisse dürfte es UBS treffen. Mit der Senkung des offiziellen US-Unternehmenssteuersatzes von 35 auf 21% dürfte sich der Abschreiber für UBS (UBSG 18.01 -0.55%) auf 2,8 Mrd. Fr. summieren, wie sich aus Präsentationen der Bank ableiten lässt. Details hat sie bislang nicht bekannt gegeben.

Auch US-Banken betroffen

Bereits bevor die Steuerreform im Parlament verabschiedet worden war, hatten sich US-Institute zu Wort gemeldet. Der Finanzchef der US-Grossbank Citigroup (C 74.78 -0.94%) rechnete für sein Institut mit Abschreibungen von bis zu 20 Mrd. $. Konkurrentin J.P. Morgan Chase erwartete für das Ergebnis eine einmalige Belastung von 2 Mrd. $.

Es ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse der meisten internationalen Grossbanken geprägt sein werden von der US-Steuerreform bzw. den Abschreibungen. Trotz eines positiven Geschäftsgangs werden sie ein schwaches Ergebnis oder gar einen Verlust ausweisen. Denn die abzuschreibenden Summen sind enorm.

Folgen der Finanzkrise

Bei den Steuerguthaben handelt es sich de facto um Verluste, die die Banken während der Finanzkrise angehäuft haben und in der Folge mit Gewinnen verrechnen können. Aufgrund des tieferen Steuersatzes sind die Guthaben nun weniger wert.

Da die Steuergutschriften erst mit künftigen Gewinnen verrechnet werden, zählen sie nicht zum regulatorischen Kapital. Die Kapitaldecke der Banken bleibt deshalb unverändert. Auch die Ausschüttungspolitik der Institute sollte davon nicht betroffen sein. Das erklärt auch, weshalb die Aktienkurse von der Bekanntgabe der CS weitgehend unbeeindruckt sind.

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