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18:57 Uhr - 13.09.2016

Cevian Capital: «ABB wäre 60% mehr wert»

Lars Förberg, Managing Partner der schwedischen Beteiligungsgesellschaft, erklärt im Interview, weshalb ABB von einer klareren Fokussierung profitieren würde.

Cevian Capital geht in die Offensive: «ABB (ABBN 21.72 0.51%) sollte die Konzerndivision Power Grids in einem Spin-off an die Aktionäre abtreten und an die Börse bringen», sagt Lars Förberg, Managing Partner der schwedischen Beteiligungsgesellschaft, im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft». Cevian hält 5,4% am Industriemischkonzern.

Förbergs Argumentation: «ABB ist ein zu grosses, schwierig zu führendes Konglomerat.» Auf sich allein gestellt könnten sich die Einheit Power Grids sowie die verbleibenden ABB-Einheiten, Automation und Elektrifizierungsprodukte, fokussieren und besser entwickeln, sagt er: «Der Kundenstamm und die Geschäftslogik der Stromnetzdivision unterscheiden sich vom Rest des Konzerns, was eine effiziente Führung erschwert.»

Die Synergien zwischen der Stromnetz- und den anderen Konzerndivisionen seien klein oder gar nicht existent, sagt Förberg.

Ein Blick auf die reinrassigen Konkurrenten in den Geschäftsfeldern von ABB zeige das Problem: «Fokussierte Rivalen wie Rockwell im Automations-, oder Legrand im Geschäft mit Elektrifizierungsprodukten erreichen höhere Margen und über die Jahre eine bessere Börsenperformance als ABB.» Auch Siemens (SIE 102.15 -1.59%) zeige im Stromnetzgeschäft eine bessere Leistung.

Ein Spin-off würde Wert freisetzen, ist Förberg überzeugt. «Die Summe der Einzelteile von ABB wäre 35 Fr. je Aktie wert, 60% mehr als heute, wenn sich die Margen und die Bewertung an die reinrassigen Konkurrenten angleichen», sagt Förberg. «Die Aktionäre würden nichts verlieren, denn sie erhalten je ABB-Aktie einen Anteil am abgespaltenen Geschäft.»

ABB-CEO Ulrich Spiesshofer will am Investorentag vom 4. Oktober über das Ergebnis der strategischen Überprüfung der Division Power Grids informieren. Der Verwaltungsrat tagt zudem am 20. September. Eine Sprecherin von ABB, Sandra Wiesner, dämpft allerdings die Erwartungen: «Wir haben bislang stets gesagt, dass es am 4. Oktober ein Update geben wird. Mehr nicht», sagt sie auf Anfrage. Ein definitiver Entscheid könnte demnach auch später im vierten Quartal erfolgen.

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