Nach einem mageren Jahr 2016 starten die Biotech-Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks mit einer bemerkenswerten Erholung in das Börsenjahr.
Biotech-Aktien überflügeln auf beiden Seiten des Atlantiks in den ersten Handelstagen 2017 die Kursentwicklung des Gesamtmarktes. In den USA legte der Nasdaq Biotech seit Anfang Januar 7,2% zu, während der S&P 500 (SP500 2268.9 0%) nur 1,3% gewann. In Europa schlug der EuroStoxx Biotech (+2,4%) den Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3304.64 -0.05%), der nur 0,6% zulegte. Auch Schweizer Biotech-Werte wie Addex, Cassiopea (SKIN 31.5 -1.56%) und Basilea (BSLN 74.45 -0.4%) gehören aktuell zu den Lieblingstiteln der Anleger, und Übernahmekandidat Actelion (ATLN 228.6 -1.21%) setzt die Rally des Vorjahres fort.
Nach einem mageren 2016 starten die Biotech-Unternehmen mit einer bemerkenswerten Erholung in das Börsenjahr. Zuletzt hatte die Branche nach Jahren des Aufschwungs einen Dämpfer zu verkraften. Einerseits wurden in den USA weniger neue Medikamente zugelassen als in den Vorjahren. Andererseits verunsicherte die Debatte um zu hohe Arzneimittelpreise im Wahlkampf die Anleger. Branchenkenner hatten eine Aufholjagd der Biotech-Werte schon länger erwartet, nachdem die Kurse vieler Papiere voriges Jahr auf Tiefstwerte gesunken waren.
Als grosses Thema der Zukunft hoffen Anleger auf Durchbrüche in der Behandlung von Alzheimer und Krebs. Zunächst spielen allerdings wohl eher technische Überlegungen der Investoren eine Rolle bei der Erholung der Biotech-Titel. Ende 2016 dürften Anleger Verlustbringer verkauft haben, um, falls nach nationaler Gesetzeslage möglich, Steuern zu sparen. Nun dürften die niedrigen Kurse Anleger wieder zum Kauf animieren, wie die Analysten von Morgan Stanley (MS 43.06 0.82%) meinen.
Auch die globale Übernahmefantasie in der Branche treibt die Kurse nach oben. So sind im Umfeld der renommierten Healthcare Conference von J.P. Morgan in San Francisco Gerüchte aufgekommen, dass der US-Konzern Gilead (GILD 75.01 -1.09%) die BB-Biotech-Beteiligung Incyte übernehmen will. Konkreter ist das 5,2-Mrd.-$-Übernahmeangebot für den US-Krebsspezialisten Ariad durch Takeda aus Japan.
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