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11:27 Uhr - 21.01.2016

Bazmi Husain: Einsatz für eine bessere Welt

«Technologie ist der Lebenssaft von ABB», sagt Bazmi Husain im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft». Der 57-jährige Inder ist seit dem 1. Januar Chief Technology Officer des Automations- und Energietechnikkonzerns.

Bild: ZVGAls Chief Technology Officer des Automations- und Energietechnikkonzerns steht Bazmi Husain an der Spitze von rund 8500 Forschern und Entwicklern, die in den weltweit sieben Technologiezentren des Unternehmens arbeiten. ABB (ABBN 16.1 0.37%) beschäftigt insgesamt rund 140 000 Mitarbeiter. Für Forschung und Entwicklung gibt der Konzern jährlich 1,5 Mrd. $ aus – knapp 4% des Umsatzes. Mit diesen Mitarbeitern und Mitteln will Husain «die Grundlagen für den fortgesetzten Erfolg von ABB legen».

Der Anspruch des Konzerns ist hoch: «ABB versteht sich als Unternehmen, das technologische Pionierleistungen vollbringt», erklärt Husain. Das ist keine Phrasendrescherei. Husain kann ohne Probleme zahlreiche technologische Durchbrüche nennen, die die Forscher und Entwickler von ABB erzielt haben: die Flüssigkristallanzeigen (LCD), der Turbolader, der die Leistung von Motoren erhöht, der Hochspannungs-Gleichstrom-Schalter, mit dem Strom von Kraftwerken in Sekundenbruchteilen an- und abgeschaltet werden kann, die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, die den Transport von Strom über grosse Distanzen mit nur wenig Spannungsverlusten erlaubt, der kollaborative zweiarmige Roboter, der die enge Zusammenarbeit von Maschine und Mensch ohne spezielle Sicherheitsvorkehrungen möglich macht.

«Forschung und Entwicklung hatte immer eine starke Basis in der 125-jährigen Geschichte von ABB», sagt Husain. Allerdings habe ein Wandel stattgefunden. Habe in der Vergangenheit die Materialwissenschaft im Vordergrund gestanden, liege der Fokus nun auf der Digitalisierung und dem Internet der Dinge, in dem alle Geräte miteinander kommunizieren würden. Der Wandel vollziehe sich dabei immer rascher.

Den Reiz des Jobs des Chief Technology Officer sieht Husain in der «Möglichkeit, eine Differenz für eine bessere Welt zu machen». Das verlange «Demut», sei aber gleichzeitig «sehr aufregend». Der Inder hat Elektroingenieur studiert und besitzt einen Master-Titel in Physik. 1981 kam er zu ABB und leitete zunächst lokale Geschäftseinheiten in Indien und Singapur, bevor er 2002 die Verantwortung für das ABB-Konzernforschungszentrum in Indien übernahm. Von 2005 bis 2009 leitete er das Konzernforschungszentrum im schwedischen Västeras sowie die Automationstechnologieforschung. Von 2009 bis 2011 war er Chef des Smart-Grid-Konzernprogramms. Während dieser Zeit lebte er in der Schweiz, die er als «sehr schönes Land» in Erinnerung hat. Zuletzt amtierte Husain als Geschäftsführer von ABB Indien.

In seiner neuen Rolle als Chief Technology Officer wird Husain im indischen Bangalore tätig sein und ein Büro am Konzernhauptsitz in Oerlikon haben. «Ich arbeite in einem global aktiven Unternehmen und muss viel reisen, egal, wo ich meinen Wohnsitz habe», sagt er zu dieser Konstellation. Husain ist verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter, die beide schon erwachsen sind. In seiner Freizeit liest er Bücher und hört Musik. Sportlich ist er als Velofahrer unterwegs. Ist er zu Hause, kocht er auch gerne für Familie und Freunde.

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