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13:08 Uhr - 04.04.2018

SNB Aktien steigen auf über 8000 Fr.

Innert zweier Jahre ist der Kurs der Nationalbankaktie um das Achtfache gestiegen. Ausser Spekulation gibt es dafür keine triftigen Gründe. Und der grösste Privataktionär hat verkauft.

Am Mittwoch Vormittag war es soweit. Kurz vor halb 11 Uhr (genau um 10:24) war ein Käufer bereit, 8040 Fr. für die Aktien der Schweizerischen Nationalbank zu bezahlen. Seither ist der Preis für die Titel sogar weiter auf 8300 Fr. gestiegen.

Die rasante Bergfahrt der Aktien begann vor gut zwei Jahren. Damals waren sie noch für rund 1000 Fr. zu haben. Seither führten neue Höchstkurse immer wieder zur Frage, was oder vielmehr wer hinter der Kursentwicklung steckt. Denn drei Viertel der Aktien befinden sich fest in den Händen der Kantone, Kantonalbanken und Gemeinden. Und das Stimmrecht der Privataktionäre (25% der SNB-Aktien) ist auf 100 Aktien beschränkt.

Siegert hat 2017 verkauft

Die Spuren führen meist nach Deutschland. Denn erstens ist der grösste Privataktionär der Nationalbank mit Theo Siegert ein Deutscher. Doch wie «Bloomberg» als erstes aufgrund des Geschäftsberichts der SNB (SNBN 8300 6.41%) für 2017 schrieb, hat er Aktien verkauft. Per Stichtag 31.12.17 hielt er rund 10% weniger Aktien als ein Jahr zuvor, was einem Anteil von 6,1% gleich kommt. Er hat zum ersten Mal seit 2008 verkauft.

Zweitens gibt es in Deutschland Fonds und Börsenbriefe, die die SNB-Aktien immer wieder als extrem sicher bezeichnen und deshalb ins Portfolio legen, quasi als Katastrophenschutz und Anleihenersatz. Gleichzeitig schwingt aber auch jeweils die Hoffnung mit, dass dereinst das Nationalbankgesetz geändert wird, damit die Aktionäre einen höheren Anteil am Gewinn erhalten.

«Was würde passieren, wenn ein Spitzenanwalt eine Lücke fände, dass private Aktionäre doch einen höheren Anteil am Gewinn zugute hätten?», fragte der deutsche Vermögensverwalter Markus Elsässer, selbst in SNB investiert, im Herbst im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft». Elsässer glaubt, dass solche Überlegungen die Spekulationen zusätzlich antreiben.

Nationalbankgesetzt bestimmt Dividende

Für Schweizer Anleger sind solche Aussagen unbegreiflich, denn die Dividenden an private Aktionäre der Nationalbank sind gesetzlich begrenzt. Die SNB darf nur 15 Fr. pro Titel ausschütten. Damit liegt die maximal erreichbare Rendite zum jetzigen Kurs unter 0,2% und ist mittlerweile kaum besser als jene der 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen, die wieder bei 0,0% steht.

Möglicherweise hat sich aber die Gruppe der SNB-Spekulanten international verbreitert. Erst am Montag hatte die SNB-Aktie aufgrund ihrer Entwicklung wieder einen Auftritt im «Daily Shot», einem mehrheitlich aus Grafiken bestehenden Blog des «Wall Street Journal».

So stolz die Schweizer auf die Nationalbank auch sein mögen: Sich in Form von Aktien an ihr zu beteiligen, wäre ein schlechtes Investment.

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