Chinas Smartphone-Hersteller Xiaomi will an den Hongkonger Aktienmarkt. Das könnte der weltweit grösste Börsengang seit 2014 werden.
Der am Donnerstag angekündigte Schritt folgt der Einführung einer neuen Aktienklasse in Hongkong, die dem Management auch nach dem Listing die volle Kontrolle über das Unternehmen garantieren soll. Der Börsengang an der Hongkonger HKEx könnte Xiaomi 10 Mrd. $ in die Kasse spülen, womit sich der Wert des Unternehmens auf bis zu 100 Mrd. $ belaufen könnte.
Reaktion auf Alibabas Gang nach New York
Der chinesische Online-Händler Alibaba (BABA 181.45 1.09%) brachte 2014 im bis dahin weltweit gewichtigsten Börsengang seine Aktien in New York in den Handel und überging dabei – trotz heftigen Werbens – Hongkong, das damals nur mit vollem Wahlrecht ausgestattete Valoren kannte.
Eine ganze Reihe bedeutender chinesischer Technologiekonzerne hat in den vergangenen Monaten angekündigt, dass sie sich erstmals direkt am Aktienmarkt Kapital beschaffen wollen. Das hat den Wettbewerb zwischen Börsenbetreibern in Schanghai, New York, London, aber auch Hongkong verschärft. Die Hongkonger HKEx hat, trotz erheblicher politischer Widerstände, mit der Einführung einer neuen Aktienkategorie reagiert.
Im Vorjahr Verlust eingefahren
Xiaomi präsentierte am Donnerstag auch das Resultat für das vergangene Jahr. Der Umsatz stieg gegenüber 2016 zwar um 67% auf 146 Mrd. Yuan (18 Mrd. $), doch wurde im selben Zeitraum ein Nettoverlust von 44 Mrd. Yuan eingefahren. Das folgt einem 2016 realisierten Reingewinn von 491 Mio. Yuan.
Das 2010 gegründete Unternehmen liegt in der Sparte Smartphones trotz des rasanten Wachstums weiterhin hinter den Branchenführern Apple (AAPL 176.57 4.42%) und Samsung (SMSN 1210 -0.82%) oder auch Huawei. Doch es besteht die Absicht – vor allem dank der vergleichsweise günstigen Modelle –, an die Spitze aufzuschliessen. Das Unternehmen bietet neben Telefonen auch vernetzte Haushaltsapparate wie etwa Reiskocher oder Reinigungsgeräte an.
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