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17:25 Uhr - 30.09.2015

Goldbachs Optimismus bleibt ungebrochen

Die Frage ist offen, wofür die Werbevermarkterin 10 Mio. Fr. aus der Kreditlinie zog.

Hat die Werbevermarkterin Goldbach Group (GBMN 17.85 2.59%) aus der Vergangenheit gelernt? Mit Übernahmen im Ausland machte sie schlechte Erfahrungen. Der Rückzug aus Märkten wie Tschechien oder Russland war mit hohen Wertberichtigungen verbunden. Der seit 2014 amtierende und viel Optimismus versprühende CEO Michi Frank will nun aber die Vergangenheit hinter sich lassen: «Wir schauen nach vorne.» Goldbach will wieder im Ausland expandieren – diesmal aber vor allem auf organischem Weg, in Deutschland, wo im zurückliegenden Oktober die Tochter Goldbach Germany gegründet wurde. Sie soll 2016 auf Stufe Ebitda die Gewinnschwelle erreichen, wie das Management an der Investora bestätigt hat. Die Aufbaukosten dafür sollen in diesem Jahr rund 4 Mio. Fr. betragen, wie Finanzchef Lukas Leuenberger meinte.

Etwas Verwirrung herrscht in einem anderen finanziellen Aspekt: Leuenberger erklärte, dass für die bestehende Kreditlinie über 30 Mio. Fr. neue, bessere Konditionen ausgehandelt worden seien; zu den Covenants, den Kreditklauseln, gehört die Bedingung, dass die Nettoverschuldung das 3-Fache des Ebitda nicht überschreiten darf. Allerdings ist Leuenberger gar nicht auf die Frage an der Investora eingegangen, zu welchem Zweck Goldbach im ersten Halbjahr weitere 10 Mio. Fr. aus dieser Kreditlinie gezogen hatte – auch ein Investor hat auf diese Frage zuvor offensichtlich keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Das hat ihn in seiner Ansicht bestärkt, den Anteil an der Werbevermarkterin zu reduzieren. Die Investoren schauen der Goldbach-Führung genau auf die Finger – auf dass die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden.

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