Zurück zur Übersicht
11:17 Uhr - 02.05.2016

Fastweb dürfte Swisscom stützen

Der Telecomkonzern legt am Dienstag Zahlen für das erste Quartal vor. Erwartet werden ein stagnierender Umsatz – trotz gutem Italiengeschäft – und ein höherer Gewinn.

Im Schweizer Geschäft spürt Swisscom (SCMN 490 0.72%) Preisdruck. Auch neue Produkte dürften daran wenig ändern. So passte der Telecomkonzern jüngst einmal mehr die Struktur der Mobilfunkabonnemente an und lancierte im Fernsehgeschäft eine neue TV-Box. Entsprechend wird im ersten Quartal ein leicht rückläufiger Umsatz von Swisscom Schweiz erwartet, während die in Italien tätige Fastweb auch aufgrund des im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stärkeren Euros einen positiven Beitrag leisten sollte.

Auf Konzernebene dürfte das nach Schätzungen der Analysten (gemäss AWP-Konsens) in einem leichten Umsatzminus von 0,2% auf 2,9 Mrd. Fr. münden. Das Betriebsergebnis auf Stufe Ebitda dürfte derweil 1,6% auf 1 Mrd. Fr. sinken – auch, weil geplante Einsparungen noch nicht greifen. Details zum Sparprogramm, das im Februar angekündigt wurde, werden als ein Thema im Fokus der Anleger und der Analysten stehen. Der erwartete Anstieg des Reingewinns um 2,5% auf 360 Mio. Fr. ist auch vor dem Hintergrund eines höheren Finanzaufwands wegen Währungsverlusten im Vorjahreszeitraum zu sehen.

Stabiler Ausblick erwartet

Swisscom dürfte den finanziellen Ausblick für das Geschäftsjahr 2016 nach Meinung von Analysten bestätigen. So geht etwa Andreas Müller von der ZKB davon aus, dass Swisscom weiterhin mehr als 11,6 Mrd. Fr. Umsatz sowie rund 4,2 Mrd. Fr. Ebitda und über 2,3 Mrd. Fr. Investitionen in Aussicht stellen wird. Nach Schätzung von Morgan Stanley (MS 27.06 -0.62%) könnte der Telecomkonzern im laufenden Geschäftsjahr etwas besser abschneiden als selbst prognostiziert. Das Analystenteam erwartet einen Umsatz von 11,67 Mrd. Fr. und einen Ebitda von 4,23 Mrd. Fr.

Thematisch interessiert die Strategie von Swisscom bei der Vergabe von Live-Sportrechten für die kommenden Jahre. Denn mit dem Verband Suissedigital, in dem die Kabelnetzbetreiber zusammengeschlossen sind, erwächst dem Telecomkonzern stärkere Konkurrenz. Die Frage, ob die bisherigen Rechteinhaber Teleclub bzw. Cinetrade, die zum Swisscom-Konzern gehören, Kabelnetzbetreibern wie UPC oder Quickline ungerechtfertigt Sportinhalte verweigern, beschäftigt seit längerem die Gerichte. Im Weiteren kommt die Pro-Service-Public-Initiative am 5. Juni vors Volk, die im Falle der Annahme für Swisscom Folgen hätte – für die Lohngestaltung und den betriebswirtschaftlichen Freiraum.

Investitionen vs. Ausschüttungen

Punkto Dividende dürfte es keine Überraschungen geben. Gemäss finanziellem Ausblick zahlt Swisscom bei Erreichen der Ziele 22 Fr. pro Aktie, wie schon in den Vorjahren. Mehr Luft nach oben gebe es nicht wegen der anstehenden Investitionen in die Telecomnetze, begründete das Management mehrfach in der Vergangenheit.

Aktuell sind die Titel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 für das laufende Jahr bewertet, Anleger haben Aussicht auf eine attraktive Rendite von 4,5%. Grosse Überraschungen gibt es im Geschäftsverlauf von Swisscom vorerst nicht, aber genau das ist der Trumpf der Valoren.

Die komplette Historie zu Swisscom finden Sie hier. »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.