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16:15 Uhr - 11.05.2016

Galenica-Grossaktionär auf dem Rückzug

Der Grossaktionär Sprint Investments hat am Mittwoch ein grosses Aktienpaket veräussert. Der Schritt kommt nicht überraschend. Die Valoren fallen 8%.

Der Rückzug des Grossaktionärs Sprint Investments steht seit einigen Wochen im Raum. Nun hat die Investment-Gesellschaft von Stefano Pessina und KKR 320’000 Galenica-Aktien zu einem Preis von 1355 Fr. das Stück am Markt platziert. Das entspricht einer Beteiligungsveräusserung von knapp 5%. Die am Vortag noch bei 1470 Fr. bewerteten Aktien verloren daraufhin über 8%.

Bereits Mitte März deutete Galenica-Chef Etienne Jornod in einem exklusiven Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» an, dass eine Veräusserung der Sprint-Beteiligung im Raum stehe – im Hinblick auf die geplante Abspaltung des Pharma- und Apothekengeschäfts im vierten Quartal 2016.

Wie es scheint, versucht Ankeraktionär Sprint Gewinne mitzunehmen. Die Aktie gilt als Top-Performer im Swiss Performance Index. Zum jüngsten Verkauf bot die US-Investmentbank Morgan Stanley (MS 26.595 -0.13%) Hand. Die knapp 5% habe Sprint an eine breite Käuferschaft von Generalisten veräussert, vorwiegend aus Grossbritannien, aber auch aus den USA und der Schweiz, heisst es am Markt.

Sprint hat gegenüber Galenica (GALN 1343 -8.64%) eingewilligt in den nächsten 90 Tagen keine weiteren Aktien zu veräussern. Ob weitere Verkäufe der verbleibenden Beteiligung von 20,6% bis Ende Jahr am Markt folgen werden bleibt abzuwarten. Es könnte schwierig werden, grössere Positionen zu verkaufen. Wie es aus Investmentkreisen heisst, sei es vor einem Spin-Off wie im Fall von Vifor Pharma schwierig, neue Ankerinvestoren zu finden. Das gelte für reine Finanzinvestoren und erst recht für strategische Einsteiger. Letztere müssten beim Zuschlag vor der Aufspaltung im Nachgang eine der beiden Aktien wieder veräussern, da strategisch entweder der Pharmafokus oder das Apothekengeschäft zur Investmentausrichtung passt – nicht aber beide Bereiche. Sprint wollte sich auf Anfrage von «Finanz und Wirtschaft» nicht zu ihrer weiteren Investmentstrategie äussern.

Noch Galenica-Chef Etienne Jornod will nach Sprint Investments lieber einen strategischen Partner an Bord holen. «Als Nachfolge wünsche ich mir eine Familie, die strategisch aktiv ist, oder ein Unternehmen, das eine oder weitere zusätzliche Kompetenzen bringt», sagte er kürzlich gegenüber «Finanz und Wirtschaft».

Die Tatsache, dass Sprint Investments die erste Tranche ihres Aktienposition an Galenica nur zu einem Abschlag von 8% veräussern konnte – und auch der Aktienmarkt auf dieses Niveau korrigierte zeigt, dass die Valoren aktuell zu hoch bewertet sind. Daher sollten Anleger zurzeit von einem Kauf absehen.

Die komplette Historie zu Galenica finden Sie hier. »

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