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18:45 Uhr - 24.10.2017

Die SNB ist auf Kurs für einen Rekordgewinn

Die Nationalbank wird voraussichtlich einen rekordhohen Quartalsgewinn vermelden. Hauptgrund dafür ist der schwache Franken.

Die Schweizerische Nationalbank werde für das dritte Quartal einen Gewinn von 30 bis 35 Mrd. Fr. ausweisen, kalkuliert Ökonom Alessandro Bee von UBS (UBSG 17.24 0.47%). Er prophezeit, ein solcher Überschuss werde wohl einmalig bleiben, weil er «auf der Verkettung glücklicher Umstände beruht».

Das erste Kettenglied ist der Franken, er schwächte sich von Juli bis September auf breiter Front ab. Dadurch wertete sich der Devisenbestand in der SNB-Bilanz auf. Bee: «Der Gewinn auf der Währungsseite dürfte über 20 Mrd. Fr. betragen.»

Zum Euro gab der Franken 4,5% nach, der Kurs schoss im Juli von 1.095 auf mehr als 1.15 Fr./€ und beendete das Quartal auf 1.144 Fr./€. Die Devisenanlagen der SNB (SNBN 3779 2.33%) sind zu 43% in Euro denominiert. Der Franken schwächte sich auch zum US- und zum kanadischen Dollar sowie zum Pfund ab. Im günstigen Umfeld «war die SNB im dritten Quartal an den Devisenmärkten kaum mehr mit Interventionen präsent», erklärt Bee.

Der Gesamtwert der Fremdwährungsanlagen betrug per Ende August 747 Mrd. Fr., sie bestehen zu vier Fünfteln aus Anleihen und zu einem Fünftel aus Aktien. Die Kurse beider Anlageklassen sind im dritten Quartal gestiegen.

Neben Währungen und Wertschriften verteuerten sich – als letztes Glied in der Kette – die Goldreserven um 5%. Ein Anstieg des Goldpreises und eine Abschwächung des Frankens zur selben Zeit seien ungewöhnlich, beobachtet Bee, da beide als sicherer Hafen gälten. Der Franken sank, weil die Europäische Zentralbank eine weniger expansive Geldpolitik signalisierte, das stärkte den Euro. Gold (Gold 1275.84 -0.53%) stieg wegen der Unsicherheit um Nordkorea und der geringen Inflation in den USA.

Die SNB publiziert das Quartalsergebnis am 31. Oktober. Der Rekordgewinn ist doppelt so gross wie die 16,6 Mrd. Fr. vom dritten Quartal 2011, als die SNB die Eurountergrenze installierte und damit den Franken schwächte. Den Rekordverlust von 30 Mrd. Fr. erlitt sie Anfang 2015 mit der Aufhebung des Mindestkurses.

Der SNB-Aktienkurs verdoppelte sich im dritten Quartal auf 3842 Fr. Trotz des Rekordgewinns werden die Aktionäre aber keine höhere Dividende erhalten. Sie ist im Nationalbankgesetz auf 6% des Nennwerts und damit auf 15 Fr. limitiert. Bund und Kantone freuen sich jetzt schon auf eine Ausschüttung von 2 Mrd. Fr.

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