Sika und Comet zeigen über zehn Jahre die beste Gesamtperformance. Credit Suisse sind die mit Abstand schlechtesten Blue-Chip-Titel.
Wer vor zehn Jahren, kurz nach der akutesten Phase der Finanzkrise, in Schweizer Aktien investiert hatte, konnte viel Geld verdienen. Der Blue-Chip-Index SMI hat seit dem 23. Dezember 2009 seinen Wert mehr als verdoppelt und eine Gesamtperformance von 125% hingelegt. Gewisse Einzeltitel lassen selbst die Avancen des SMI verblassen.
Die Aktien des Bauchemieherstellers Sika können für denselben Zeitraum einen Gesamtertrag von 735% vorweisen – das ist die beste Performance aller Schweizer Blue Chips. Der Gesamtertrag, die Total Rate of Return (TRR), berücksichtigt indes nicht nur die reine Kursperformance, sondern auch die (reinvestierten) Dividenden.
Starke Versicherungswerte
Auf Sika folgen im SMI mit einigem Abstand die Papiere des Spezialchemieherstellers und Pharmazulieferers Lonza sowie des Versicherers Swiss Life. Sika war zu Beginn des Betrachtungszeitraums nicht Bestandteil des SMI, sondern wurde erst im Frühjahr 2017 aufgenommen. Givaudan kam bereits 2011 wieder in den Leitindex. Lonza und Swiss Life fielen in den zehn Jahren zwischenzeitlich aus dem Blue-Chip-Tableau und kamen später wieder hinzu.
Gesamtertrag im SMI seit 23. Dezember 2009*
Auffallend ist die gute Performance von Versicherungswerten mit substanzieller Dividende wie Swiss Life (aktuelle Rendite: 3,4%), Swiss Re (5,1%) oder Zurich Insurance (4,7%). Weniger überraschend ist die miserable Leistung der Aktien der Grossbank Credit Suisse. Mit einem Minus von mehr als 60% sind sie der mit Abstand schlechteste SMI-Titel der Dekade. Auch die Valoren der zweiten Schweizer Grossbank, UBS, vermochten über zehn Jahre keinen Aktionärswert zu schaffen.
Tech dominiert im SPI
In dem vom Swiss Performance Index (SPI) abgebildeten breiten Schweizer Aktienmarkt zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Hier konnten bisher besonders Technologiewerte überzeugen. Eine vergleichbar starke Gesamtperformance verzeichnen die Papiere des Flamatter Röntgen- und Hochfrequenzspezialisten Comet, des in Österreich ansässigen Halbleiter- und Sensorherstellers AMS und des Mess- und Kontrolltechnikers Inficon.
Dass Finanzpapiere auch im Sinne der Aktionäre erfolgreich sein können, zeigt der Gesamtertrag der Aktien des Baarer Private-Equity-Spezialisten Partners Group und der auf Life Sciences spezialisierten Beteiligungsgesellschaft BB Biotech.
Gesamtertrag im SPI seit 23. Dezember 2009*
Die Wahrscheinlichkeit, über zehn Jahre mit Aktien aus dem SPI Geld zu verlieren, war ungleich grösser als mit SMI-Papieren, wo lediglich drei Titel – UBS, LafargeHolcim und CS – Aktionärswert vernichtet haben. Im SPI kommen 37 von total 215 Valoren über zehn Jahre auf einen negativen Gesamtertrag.
Unter den schlechtesten SPI-Werten sind Gesellschaften gut vertreten, die seit längerem mit operativen Problemen zu kämpfen haben, etwa der Backwarenhersteller Aryzta, der sich noch immer im Turnaround befindet, oder der Langstahlhersteller Schmolz + Bickenbach, der vergangene Woche eine Kapitalerhöhung durchführen musste, um solvent zu bleiben. Auch die Aktien des seit Jahren finanziell angeschlagenen Solartechnikzulieferers Meyer Burger stehen über zehn Jahre betrachtet ausgesprochen schlecht da.
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