Finanzprobleme des chinesischen Mischkonzerns HNA Group rufen gemäss einem Medienbericht die staatliche Bank Citic auf den Plan.
(SPU) Die Warnsignale häufen sich: Nachdem sich Behörden und Banken aus mehreren Ländern um die Finanzstruktur des chinesischen Mischkonzerns HNA besorgt gezeigt haben, stimmt nun auch eine chinesische Staatsbank in die Warnungen ein. Citic Bank führt gemäss Berichten der «Financial Times» (FT) Gespräche mit HNA, um «Schwierigkeiten» beim Begleichen der Schulden zu lösen. Konkret gehe es um «temporäre Liquiditätsprobleme» beim Zurückzahlen einer kurzfristigen Anleihe der HNA-Gruppentochter Hainan Airlines, wie die Zeitung aus der E-Mail eines Citic-Managers zitiert.
HNA hat mit einer Vielzahl von Akquisitionen einen massiven Schuldenberg aufgehäuft. Im ersten Halbjahr überwies der Konzern deshalb 15,6 Mrd. Yuan respektive 2,3 Mrd. Fr. Zinsen an Kapitalgeber. Nun nähert sich das Kalenderjahr dem Ende, und üblicherweise werden in China nun viele Darlehen und Anleihen fällig.
HNA versucht indes, Sorgen über die Finanzstruktur zu zerstreuen, indem sie am Freitag ein Anleihenrückkaufprogramm angekündigt hat. Nähere Informationen dazu hat sie allerdings nicht bekanntgegeben. Zudem dementierte ein HNA-Sprecher gegenüber FT allfällige Zahlungsschwierigkeiten. Die Zusammenarbeit mit Citic laufe normal, und es habe keinen Aufschub der Fristen gegeben.
In den vergangenen zwei Jahren hatte HNA weltweit 50 Mrd. $ für Übernahmen ausgegeben und dabei Anteile an Logistikunternehmen, Hotels und Banken gekauft. In der Schweiz hält der Konzern eine 21%-Beteiligung am Reisedetailhändler Dufry (DUFN 135.2 -0.59%). Ausserdem gehören ihm SR Technics und Swissport. Gategroup (Gategroup 0 0%), eine weitere HNA-Tochter, soll indes wieder ausgegliedert und separat an die Schweizer Börse gebracht werden.
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