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12:59 Uhr - 03.09.2014

LVMH beendet jahrelangen Streit mit Hermès

Um den Konflikt über den Beteiligungsaufbau an Hermès zu beenden, will der Luxusgüterkonzern LVMH alle in seinem Besitz befindlichen Aktien des Lederwarenspezialisten an die eigenen Aktionäre ausschütten.

(Bloomberg) Der Luxusgüterkonzern LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA will sämtliche Aktien von Hermes International SCA in seinem Besitz an die eigenen Aktionäre aussschütten und den seit vier Jahren schwelenden Konflikt über den Beteiligungsaufbau an dem Lederwarenspezialisten beenden.

Es geht um ein Aktienpaket im Wert von etwa 5,7 Mrd. €, das 23% des Aktienkapitals an Hermes betrifft, wie es in einer am Mittwoch in Paris vorgelegten Mitteilung des weltgrössten Luxusgüterkonzerns heisst. Die Transaktion soll bis zum 20. Dezember abgeschlossen sein. Der grösste Anteilseigner von LVMH, Christian Dior, wird seinerseits die dadurch in seinen Besitz übergegangenen Hermes-Aktien an die eigenen Aktionäre ausschütten.

LVMH, Dior und die Groupe Arnault haben sich der Einigung zufolge überdies verständigt, keine weiteren Hermes-Aktien in den kommenden fünf Jahren zu kaufen. Nach Abschluss der Transaktion halte die Groupe Arnault etwa 8,5% des Kapitals von Hermes.

LVMH hatte im Oktober 2010 erklärt, über eine Beteiligung von 17,1% an Hermes zu verfügen. Zuvor waren Derivate, die aus dem Besitz dreier Banken übernommen wurden, in Hermès- Aktien gewandelt worden. Seinerzeit äusserte sich die Gründerfamilie Hermes überrascht und reagierte mit Klagen und der Schaffung einer Holdingstruktur. Ziel war es, die Beteiligung der Familie abzusichern.

Hermes-Chairman Axel Dumas und LVMH-Besitzer Bernard Arnault äusserten sich laut der Mitteilung zufrieden mit der Einigung der beiden Konzerne, die damit wieder normale Beziehungen zueinander herstellten.

Aktien von LVMH reagierten an der Börse in Paris mit einem Kursplus von bis zu 3,3%. Titel von Hermes gaben im Gegenzug um bis zu elf Prozent nach. «Der Konflikt ist beendet», folgerte Analyst Luca Solca von Exane BNP Paribas (BNP 52.68 1.95%) in einer Ersteinschätzung. Der spekulative Charakter von Hermes sei wieder dem Profil eines ganz normalen Unternehmens gewichen.

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