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17:45 Uhr - 03.02.2015

Dividenden und Swissness treiben

Der Schweizer Aktienmarkt hat den Schock der SNB die Eurountergrenze aufzuheben teilweise verdaut. Aufgeholt haben vor allem Aktien defensiver respektive inlandorientierter oder dividendenstarker Unternehmen.

Der Schock sitzt tief. Auch knapp drei Wochen, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB (SNBN 1045 -0.19%)) die Eurountergrenze aufgehoben hat, notieren die meisten Schweizer Aktien deutlich unter dem Kurs vom 14. Januar. Einen Teil der Einbussen hat der Markt wettgemacht, auch weil sich der Franken zu Euro und Dollar mittlerweile wieder etwas abgeschwächt hat. Gleichwohl notierten am Dienstag der dreissig Werte umfassende Swiss Leader Index (SLI) 8,6% (vorübergehend –14,8%) und der breite SPI (SXGE 8344.51 0.45%) rund 8,4% (–13,9%) schwächer als am Tag vor dem SNB-Schock.

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Aufgeholt haben vor allem Aktien defensiver respektive inlandorientierter oder dividendenstarker Unternehmen. Im SLI haben sich Swiss Re (SREN 83.75 1.21%) und Zurich Insurance (ZURN 310.4 1.4%) gut geschlagen, ebenso wie die Valoren des Transportkonzerns Kühne+Nagel. Die Aktien des Tiefseebohrkonzerns Transocean (RIG 16.61 5.53%) haben gar deutlich zugelegt, was aber primär an der Erholung des Ölpreises und der schwachen Performance in den Monaten zuvor liegt.

Zu den Gewinnern im SLI seit dem Wegfall der Eurountergrenze zählen sehr unterschiedliche Valoren, beispielsweise  jene der stark auf den Heimmarkt ausgerichteten Swisscom (SCMN 536 -0.46%). Die Titel hatten gar nicht erst viel an Wert verloren. Beeindruckend ist die Erholung in Adecco (ADEN 69.7 -0.29%): Die Titel brachen von 69 auf unter 60 Fr. ein, nur um sich zügig auf nun 70 Fr. zu verteuern. Die Aktien des Stellenvermittlers profitieren davon, dass die EZB ihre Geldpolitik weiter gelockert hat, um Europas Konjunktur in Schwung zu bringen. Nur ein geringer Teil der Kosten bei Adecco fallen zudem in der Schweiz an. Zu nahezu unveränderten Kursen werden Sika (SIK 3097 -0.58%) gehandelt. Die Valoren wurden wegen der von vielen Anlegern kritisierten Übernahmeofferte von Saint-Gobain (SGO 38.39 1.99%) im Dezember schon deutlich zurückgestuft. Nun setzt der Markt vermehrt darauf, dass die Akquisition scheitern könnte.

Im SPI auffallend gut haben sich inlandorientierte Valoren der Immobilien- und Baubranche geschlagen. Den Aktien des Elektroinstallateurs Burkhalter (BRKN 99.05 0.46%) und von Immobiliengesellschaften wie PSP Swiss Property und Mobimo (MOBN 217.9 0.88%) hilft eine hohe Dividendenrendite. Im Aufwind befinden sich auch die Titel des Telecomspezialisten Mobilezone (MOB 11.2 -0.44%). Er wirtschaftet ebenfalls fast nur in der Schweiz. Die Valoren der Pharmaunternehmen Santhera und Basilea (BSLN 105 0%) richten sich weniger nach dem SNB-Schock als nach der Hoffnung auf Medikamentenzulassungen.

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