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07:40 Uhr - 06.03.2018

Forbo schlägt sich operativ gut

Hoher Mittelabfluss wegen Kartellverfahren in Frankreich. Die Dividende bleibt dennoch stabil.

Der Mischkonzern Forbo (FORN 1486 -1.33%) ­zahlt einen hohen Preis für Verfehlungen einer Tochter in Frankreich. In einem Kartellverfahren hat sich Forbo mit den Behörden auf die Zahlung von 75 Mio. € geeinigt. Das Unternehmen hat mit den Behörden eng zusammengearbeitet. Es ging um gesetzeswidrige Absprachen unter drei grossen Bodenbelagsfirmen von 1990 bis 2013. Die lange Dauer spielt eine wesentliche Rolle für die Höhe der Zahlung.

Unter Berücksichtigung dieser Kosten ist der Gewinn 2017 rund 70% eingebrochen auf 38,7 Mio. Fr. Unter Ausschluss dieses Effektes sowie einer höheren Steuerbelastung aus dem Verkauf eigener Aktien resultierte ein Gewinn auf Vorjahreshöhe von 127,6 Mio. Fr.

Der Umsatz hat sich positiv entwickelt. Er stieg 5,1% auf gut 1,2 Mrd. Fr. Das operative Ergebnis wuchs, wegen höherer Rohstoffpreise, mit 3,9% leicht unterproportional und erreichte ohne Einmaleffekte 163,3 Mio. Fr.

Forbo tätigte 2017 ausgesprochen hohe Investitionen von 58 Mio. Fr. (+45%). Die Zunahme ist in erster Linie auf den Bau eines neuen Werks in China im Bereich Movement Systems (Transport- und Antriebsbänder) zurückzuführen. Es soll Mitte 2018 in Betrieb gehen.

Trotz dem Kartellverfahren und den hohen Investitionen präsentiert sich die finanzielle Situation von Forbo sehr komfortabel. Das Unternehmen verfügt über eine Nettoliquidität von 195 Mio. Fr. und eine Eigenkapitalquote von 61,9%.

Beide Konzernbereiche trugen zum Ergebnis bei. Dabei erwiesen sich die Movement Systems dynamischer als der grössere Geschäftsbereich Flooring Systems (Bodenbeläge).

VR-Präsident This E. Schneider ist für 2018 zuversichtlich. Er rechnet mit einem moderaten Wachstum in Umsatz und Ertrag. Das schlägt sich im Vorschlag der Ausschüttung einer konstanten Dividende für 2017 von 19 Fr. je Aktie nieder. «Finanz und Wirtschaft» erachtet ein Gewinnwachstum von 10% auf 140 Mio. Fr. für möglich, entsprechend 78 Fr. je Titel. Daraus errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19. Die Titel sind attraktiv, vorübergehende Kursrückgänge können für Zukäufe genutzt werden.

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