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17:15 Uhr - 26.10.2016

Baloise setzt Akzente

Die Lebensversicherung wird von Zinsgarantien befreit. Im Anlagefondsgeschäft geht der Basler Konzern in die Offensive.

Der Versicherer Baloise (BALN 120.8 1.17%) kopiert mit der Avance in das Anlagefondsgeschäft den Konkurrenten Swiss Life (SLHN 258.5 0.35%). Gleichzeitig schärfen Innovationen der digitalen Vermarktung das eigene Profil. CEO Gert De Winter sagte an der Investorenkonferenz in Basel, die für den Zeitraum bis 2021 festgelegte Strategie verspreche zusätzliche Erträge.

In der Lebensversicherung fokussiert die Gruppe auf Kontrakte, die keine oder nur geringe Zinsgarantien enthalten. Damit werde das Unternehmen künftig weniger an der Zinsentwicklung hängen, betonte De Winter. In Deutschland wird in der Schadenversicherung auf die Kundensegmente Privatpersonen und Gewerbe umgeschwenkt. Sie würden eine stetigere Rendite versprechen als das Industriegeschäft, das eingedämmt werde.

Versicherungsmarge verbessert sich

Die Massnahmen lassen eine höhere Versicherungsmarge erhoffen. Im Investment Management hegt Baloise zudem die Ambition, bis in fünf Jahren von Pensionskassen und Privatanlegern gegen 5 Mrd. Fr. Neugeld zur Verwaltung einzusammeln.

Basis dazu ist, die hauseigene Kompetenz für Immobilienanlagen und Unternehmenskreditportfolios besser zu nutzen. Sie soll in Anlagefonds und Mandaten gewinnbringend eingesetzt werden.

2 Mrd. Fr. für die Zahlung hoher Dividenden

Als neues Finanzziel gilt, dass die operativen Geschäftseinheiten in den kommenden fünf Jahren kumuliert 2 Mrd. Fr. zur Holding hochfliessen lassen. Die Vergleichssumme der zurückliegenden fünf Jahre steht auf 1,5 Mrd. Fr.

Was vom freien Cashflow nach Finanzierung der eigenen Expansionspläne bleibt, soll für eine Erhöhung der Ausschüttung eingesetzt werden. De Winter verspricht, damit sei die Zahlung weiterhin attraktiv hoher Dividenden gesichert. Für 2015 zahlte Baloise eine Dividende von 5 Fr. je Aktie bzw. eine Summe von 250 Mio. Fr.

120 Mio. Fr. für den Rückkauf eigener Aktien

Beschlossen ist zudem, 1 Mio. Aktien vom Markt zu kaufen. Das sind 2% des Kapitals, was einem Marktwert von etwa 120 Mio. Fr. entspricht. Geplant ist, dass sich der Rückkauf über längstens zwei Jahre erstreckt.

Konstant hält die Baloise-Führung das Zielband der Eigenkapitalrendite. Es bleibt auf 8 bis 12%. Finanzchef German Egloff betonte vor den Analysten, das Renditeziel sei mit Blick auf das Nullzinsumfeld ohnehin anspruchsvoll.

Bis 2021 rund 30% mehr Kundenbeziehungen

Mit dem vorgelegten Strategieplan will Baloise mehr aus sich machen. Vermindert wird die Zinsabhängigkeit des Konzerns. Im Problemmarkt Deutschland ist die Ertragswende bereits geschafft. Dort und in Luxemburg möchte Baloise mit neuen Digitalprodukten punkten. In der Summe erwartet die Unternehmensleitung, bis 2021 die Zahl der Kunden um 1 Mio. bzw. um 30% auszuweiten.

Das Versprechen von weiterhin hohen Dividendenzahlungen und eines zusätzlichen Aktienrückkaufs verleihen den Baloise-Aktien jetzt schon Attraktivität.

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