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18:34 Uhr - 19.05.2015

Retail-Chef will Deutsche Bank verlassen

Rainer Neske verliert durch die neue Strategie an Einfluss.

Rainer Neske (50), will die Deutsche Bank (DBK 29.48 1.48%) offenbar verlassen. Der Privatkundenchef verhandle über die Auflösung seines Vertrags, berichten mehrere Medien am Dienstag übereinstimmend. Grund für den Entschluss des langjährigen Mitglieds der Geschäftsleitung sei Frust über den Strategieentscheid des Vorstandes Ende April.

Das Gremium unter der Leitung von Paul Achleitner beschloss vor gut drei Wochen unter anderem den Verkauf der Tochter Postbank. Dadurch wird die Retail-Sparte der Deutschen Bank mit einem Schlag 28 Millionen Kunden verlieren und Neske damit Gewicht einbüssen. So war er im Management zum Schluss angeblich der einzige Anhänger einer Alternativstrategie, die die Abspaltung des gesamten Privatkundengeschäfts von Deutsche Bank und Postbank als Einheit vorsah.

Als CEO-Kandidat gehandelt

Neske, der bereits mit 26 Jahren nach einem Studium der Informatik und Betriebswirtschaftslehre bei Deutsche Bank einstieg, galt zeitweise als Kandidat für den Posten des CEO. Als sein Nachfolger werden der ehemalige Finanzchef Stefan Krause und der aktuelle Neske-Vize Christian Ricken gehandelt.

Ausserdem soll es bei der Deutschen Bank auch in Asien zum Sesselrücken kommen, hier allerdings auf Initiative der Geschäftsleitung. Wie Bloomberg am Dienstag berichtet, seien die beiden Co-Leiter Unternehmensfinanzierung in Asien, Douglas Morton und Venky Vishwanathan, beurlaubt worden. Die Finanznachrichtenagentur beruft sich auf einen Insider, der dafür allerdings keinen Grund nannte. Auch sollen keine Interimsleiter benannt worden sein. Die Beurlaubung Mortons sei am Montag intern bekanntgegeben worden, Vishwanathan sei seit Anfang Mai freigestellt. Deutsche Bank wie auch die Betroffenen nahmen im Pressebericht nicht offiziell Stellung.

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