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16:05 Uhr - 17.11.2015

Baloise wird selektiver

Der Versicherer ist über den Neunmonatszeitraum nur wenig gewachsen. Weshalb die Ertragsziele dennoch hoch bleiben.

Der Versicherer Baloise (BALN 122.1 1.83%) bewegt sich ­geschickt, um die Nachteile der Niedrigzinslage in Grenzen zu halten. Das geht allerdings auf Kosten des Einnahmenwachstums. In Lokalwährung betrachtet ist der Neunmonatsumsatz lediglich 1,4% auf 7,1 Mrd. Fr. gestiegen. Ertragszahlen werden erst im März mit dem ­Jahresabschluss veröffentlicht.

Gebremst hat Baloise in wenig ren­tablen Geschäftssegmenten, etwa der ­Lebenversicherung in Deutschland. Im Heimmarkt und in Belgien hingegen stiegen die Einnahmen. In geringem Umfang trifft dies auch auf Luxemburg zu, wo die Gruppe anlagegebundene Policen für vermögende Privatpersonen bucht.

Aufwandquote unten am Zielband

Ertragsschwerpunkt bleibt die Schadenversicherung, mit der gut ein Drittel des gesamten Geschäftsvolumens ein­gebracht wird. Für das gesamte Jahr wird eine Aufwandquote im unteren Bereich des Zielbands von 93 bis 96% der Segmenteinnahmen erwartet. Zur Jahresmitte war eine Kosten-Einnahmen-Quote von 92,4% ausgewiesen worden.

Das Management erachtet Baloise als weiterhin solide kapitalisiert. Dies sei Grundlage für die Zahlung einer dauerhaft attraktiven Dividende. Für 2014 waren 5 Fr. je Aktie ausgeschüttet worden. Bleibt die Zahlung für 2015 auf diesem Wert, errechnet sich für die Aktien eine laufende Rendite von 4,1%.

Zinsproblem entschärft

Das Basler Unternehmen ist im Heimmarkt nach Umsatz etwa gleichauf mit Helvetia (HELN 535 1.33%) und Zurich, aber lediglich halb so gross wie die Marktführer AXA Winterthur und Swiss Life (SLHN 239 1.88%). Im Januar übernimmt der 49-jährige Gert De Winter die Konzernleitung. Als Länderchef Belgien hat mit einer geschickten Verschmelzung bestehender und zugekaufter Einheiten Erfolg bewiesen.

Belastend für die Assekuranzbranche ist die anhaltende Niedrigzinslage. Der Entscheid des Bundesrats, den für das schweizerische Vorsorgegeschäft wesentlichen BVG-Mindestzins für 2016 um einen halben Prozentpunkt auf 1,25% zu senken, wird auch für Baloise eine gewisse Erleichterung bringen.

Aktienrückkauf stützt

Die Aktien liegen dieses Jahr hinter dem Index zurück, weil die Frage der CEO-Nachfolge belastet hatte. Sie notieren zum Kurs-Gewinn-Verhältnis 2016 von 12 und zum Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,1 gleichauf mit den Papieren des Konkurrenten Helvetia. Kursstützend dürfte sich der Rückkauf eigener Titel im Umfang von 2% des Kapitals auswirken. Die Käufe über die zweite Handelslinie sind erst zur Hälfte umgesetzt.

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