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18:35 Uhr - 08.08.2014

Übernahmen sind keine Einbahnstrasse

Im laufenden Jahr ist das Volumen der abgebrochenen Übernahmedeals so hoch wie seit 2008 nicht mehr.

zoomDarum prüfe, wer sich ewig bindet: Auch zwischen Unternehmen münden Annäherungsversuche nicht immer in eine Fusion. Obwohl es die Mehrheit der Deals, die öffentlich bekannt sind, über die Ziellinie schafft, gibt es eben auch jene, die scheitern. Und sie nehmen zu: Im laufenden Jahr liegt das Volumen der abgebrochenen Übernahmeversuche bereits bei 456 Mrd. $, wie eine Auswertung des Datenanbieters Dealogic zeigt. 2008 waren die Volumen der gescheiterten Deals Anfang August letztmals so hoch.

Time Warner und T-Mobile US belasten

Viel dazu beigetragen haben gleich zwei abgebrochene Übernahmeversuche in den USA. Im Mediensektor zog 21th Century Fox das 96-Mrd.-$-Angebot für Time Warner (TWX 72.7 0.89%) zurück. Nur einen Tag später wurde bekannt, dass im Telecomsektor die 30-Mrd.-$-Übernahme von T-Mobile US durch Sprint geplatzt war. Ebenfalls unverrichteter Dinge musste Pfizer (PFE 28.15 0.39%) abrücken. Der US-Pharmakonzern biss sich bei der versuchten Akquisition des britischen Konkurrenten AstraZeneca für 123 Mrd. $ die Zähne aus.

Feindliche scheitern öfter

Die Faktoren, weshalb Übernahmen scheitern, sind vielfältig. Es ist auffällig, dass unter den 15 grössten gescheiterten Versuchen 2014 neun als «feindlich» galten. Bei Elefantenhochzeiten sind es vielfach Wettbewerbsbehörden, die einen Zusammenschluss ablehnen oder zu grosse Zugeständnisse verlangen. Das war bei Sprint und T-Mobile US der Fall. Oft ist es jedoch eine Summe von Gründen, von der fehlenden Einwilligung der Hauptaktionäre über Finanzierungsfragen und Steuerstrukturen bis hin zu kulturellen Differenzen. Es muss viel zusammenpassen, damit eine Übernahme gelingt.

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