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14:05 Uhr - 25.07.2014

Implenia wird gebremst

Der Baukonzern korrigiert die Gesamtjahresprognosen.

Die Rekordserie des in der Schweiz führenden Bauunternehmens Implenia wird 2014 ein Ende haben. In einer Ad-hoc-Mitteilung einen Monat vor der Publikation der Semesterzahlen teilte das Unternehmen mit, die Semester- wie auch die Jahresergebnisse würden unter denen des Vorjahres liegen. Der Grund für die überraschende Warnung sind einmalige Ergebniskorrekturen im Bereich Buildings (Generalunternehmung, komplexer Hochbau) vorab in der Romandie. Als Folge dürfte das operative Ergebnis (Ebit) im ersten Semester von 30 Mio. Fr. im Vorjahr auf 26 Mio. Fr. abrutschen.

Wie Konzernchef Anton Affentranger gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» festhielt, wurden Projekte zum Teil zu schlechten Konditionen akquiriert und nicht immer sauber bearbeitet. Dies wurde vorerst nicht entdeckt, weil das neue Risikomanagement in der Westschweiz noch nicht voll implementiert war. Seine Einführung hat die Schwachstellen aufgezeigt.

Gemäss Affentranger ist der Ergebnisrückstand so gross, dass er trotz des deutlich stärkeren erwarteten Resultats von Buildings in der zweiten Jahreshälfte bis Ende Jahr nicht mehr aufgeholt werden kann. Die Vorjahreswerte eines Ebit von 115 Mio. Fr. und eines Gewinns von rund 82 Mio. Fr. werden nicht erreicht. Der Ebit wird gemäss Affentranger 2014 jedoch nach wie vor über 100 Mio. Fr. betragen. Der Gewinn ist schwieriger zu schätzen. «Finanz und Wirtschaft» geht von rund 75 Mio. Fr. aus. Das entspricht einem Wert je Aktie von rund 4 Fr. – statt 5 Fr. wie bisher geschätzt.

Affentranger legt Wert auf die Feststellung, dass alle anderen Geschäfte von Implenia «im grünen Bereich» und auf Kurs seien. Besonders positiv entwickelt sich die noch junge Sparte Modernisierung. Auch die eigentliche Bautätigkeit im Inland läuft gut, besonders in der Westschweiz. Die Probleme in der Romandie waren denn auch nicht marktbedingt, sondern weitgehend hausgemacht – und sollten nun bereinigt sein.

Darum hält Implenia an den über 2014 hinausgehenden Perspektiven fest.  Das Mittelfristziel eines Ebit von 140 bis 150 Mio. Fr. bleibt bestehen. Affentranger ist mit Blick auf die guten Marktaussichten und die Aufstellung der Gruppe zuversichtlich: «Wir werden uns nach diesem Kratzer nach dem Motto ‹jetzt erst recht› noch verstärkt für die Erreichung unserer Mittelfristziele einsetzen.»

Einiges spricht in der Tat dafür, dass der Rückschlag einmaliger Natur gewesen ist. In diesem Fall kann die aktuelle Kursschwäche durchaus für Zukäufe genutzt werden.

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