Zurück zur Übersicht
08:23 Uhr - 20.07.2016

Donalds grösste Pleiten

Atlantic City: zoom Bild: Bradley C. Bower/Bloomberg NewsTrump stellt sich gern als cleverer Dealmaker dar. Alles andere als klug waren jedoch seine Engagements in Atlantic City. Mit Kasino- und Hotelbetrieben musste er in der heruntergekommenen US-Glücksspielmetropole gleich viermal Konkurs anmelden. Anfang der Neunzigerjahre entkam er dabei nur knapp dem Ruin. Um sich über Wasser zu halten, musste er etwa seine Yacht verkaufen und zu Limiten auf seinen persönlichen Ausgaben einwilligen. Danach setzte er primär Fremdmittel von Aktionären und Obligationären aufs Spiel. Während sie Milliarden verloren, rühmt sich Trump heute damit, dass er mit den Konkursen in Atlantic City sogar Gewinn gemacht habe.

zoom Bild: ZVG

Trump Mortgage: Gutes Timing gehört in der Geschäftswelt zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Kaum schlechter hätte es mit Trump Mortgage laufen können. «Das ist ein grossartiger Zeitpunkt, um eine Hypothekargesellschaft zu starten», sagte Trump dem Börsensender CNBC kurz nach der Gründung der Firma im Frühling 2006. «Der Immobilienmarkt wird für eine lange Zeit sehr stark sein», fügte er hinzu. Was folgte, war die schwerste Immobilienkrise seit den Dreissigerjahren. Nach nur achtzehn Monaten musste Trump das Unternehmen auflösen und ging in gewohnten Muster vor: Er schob die Schuld auf andere ab.

zoom Bild: ZVGTrump University: Wer im Berufsleben vorwärtskommen will, braucht eine solide Ausbildung. Nach diesem Motto warb Trump University Schüler an. Mit einer echten Universität hatten die Kurse allerdings nichts zu tun. Für 35 000 $ wurde Teilnehmern versprochen, dass sie von Trumps «handverlesenen» Experten Einblick in die Geheimnisse der Immobilienbranche erhalten. Bereits nach fünf Jahren stellte Trump University jedoch den Betrieb ein, weil sich Tausende hinters Licht geführt fühlten und wegen Betrugs klagten. Der Fall hat zuletzt für erhebliches Aufsehen gesorgt, nachdem Trump persönliche Attacken gegen einen Richter lancierte, der den Fall beurteilt und von mexikanischer Herkunft ist.

New Jersey Generals: Sport ist in den USA ein Milliardengeschäft. Trump witterte darin Anfang der Achtzigerjahre seine Chance, als mit der USFL eine alternative Football-Liga den Betrieb aufnahm. Als Teambesitzer der New Jersey Generals hoffte er auf den grossen Deal, wenn es um künftige TV-Einnahmen und später vielleicht sogar um eine Fusion mit dem etablierten Spielbetrieb der National (NATN 87.8 0.92%) Football League (NFL) ging. Diese hatte die grossen Fernsehnetzwerke jedoch fest in der Hand, weshalb das Unterfangen bereits 1986 scheiterte und die neue Liga nach nur drei Saisons aufgelöst wurde.

zoom Bild: ZVGTrump Airlines: Auch über den Wolken sah Trump Chancen, viel Geld zu verdienen. Für über 350 Mio. $ kaufte er 1989 die Luftfahrtgesellschaft Eastern Air Shuttle, die auf der Strecke Washington, New York und Boston eine Pionierrolle gespielt hatte. Trump nannte das Unternehmen beim Erwerb einen «Diamanten am Nachthimmel». In Wirklichkeit hatten die veralteten Maschinen aber längst ihren Glanz verloren. Das änderte sich auch nicht, als er die Flugkabinen mit edler Holzabdeckung und golden schimmernden Toiletten aufrüstete. Offenbar wollte kaum jemand im Stil von Trump reisen. Die Airline flog nie in die Gewinnzone.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.