Die Schweizer Börse dürfte nach der leichten Erholung wieder einbüssen. Dormakaba stehen im Fokus. Der Euro liegt knapp über 1.04 Fr.
Am Schweizer Aktienmarkt dürfte der Handelsauftakt am Dienstag erneut tiefrot ausfallen. Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird 0,8% tiefer taxiert. Nach dem Ausverkauf am vergangenen Freitag hatte der Leitindex SMI am gestrigen Montag einen zaghaften Stabilisierungsversuch unternommen. Die Vorgaben aus Übersee sprechen mittlerweile für deutliche Eröffnungsverluste. Zwar hat sich auch die Wall Street am Montag erholt, in Asien geben die Kurse am Dienstagmorgen aber überwiegend nach und auch für die Wall Street zeichnet sich anhand der Futures eine schwache Eröffnung ab. Auslöser sind Aussagen von Moderna-CEO Stephane Bancel, der gegenüber der «Financial Times» erklärte, die vorhandenen Impfstoffe kämen mit der Omicron-Variante nicht zurecht.
Auch sagte er, dass es Monate dauern würde, bis die Pharmaunternehmen genügend Impfstoffe in ausreichendem Umfang herstellen könnten, um etwas zu bewirken. «Sein Tonfall steht im Gegensatz zu dem von Pfizer und BioNTech, die behaupteten, dass jeder neue Impfstoff relativ schnell modifiziert werden könnte», so ein Händler. «Die Besorgnis über die Omicron-Variante scheint die Stimmung in Europa stärker zu belasten als in den USA, was nicht ganz überraschend ist, wenn man bedenkt, dass der Kontinent bereits mit einem starken Anstieg der Delta-Fälle zu kämpfen hat, auch ohne die Probleme, die der Umgang mit einer neuen Variante mit sich bringt», erklärt der Börsianer weiter. Doch auch der starke Lauf und die hohen Bewertungen hätten in die deutlichen Marktreaktionen mit hineingespielt, heisst es am Markt. «Der grosse Gewinner in diesem Monat wird daher die Volatilität sein, und davon dürfte es reichlich geben», so ein weiterer Kommentar.
Alle 20 SMI-Titel bis auf Swisscom und Logitech werden tiefer gestellt. Der Telecomkonzern Swisscom (+0,5%) hat zum vierten Mal in Folge den Test für das beste Mobilfunknetz gewonnen, was an der Börse begrüsst wird. Logitech (+0,2%) wiederum gilt als ein «Corona-Gewinner» und wird entsprechend immer wieder gesucht, wenn die Nachrichtenlage rund um das Virus auf strengere Restriktionen des öffentlichen Lebens hindeuten.
Gleichzeitig verbuchen Werte wie Richemont (-1,5%) oder auch Konkurrent Swatch Group (-1,5%) grössere Abgaben. Nicht nur, dass sich beide am Vortag erst von den Freitagsverlusten erholt hatten, mögliche Reiserestriktionen dürften die beiden Uhrenhersteller stärker treffen, da ihr Geschäft auch von der Nachfrage durch Touristen lebt.
Finanzwerte gehören vorbörslich im Zuge der Marktschwäche ebenfalls zu den grössten Verlieren. UBS, CS und auch der Versicherer Zurich geben klar mehr als 1 Prozent nach.
In den hinteren Reihen leiden erneut die beiden Reise-nahen Werte Dufry (-2,1%) und Flughafen Zurich (-1,6%) überdurchschnittlich stark unter den aktuellen Corona-Sorgen.
Hausgemacht sind derweil die Abgaben bei Dormakaba von -4,6%. Bei dem Unternehmen kommt es schon wieder zu einem Wechsel an der Konzernspitze.
Die asiatischen Börsen tendierten mehrheitlich negativ. Der japanische Nikkei 225 sank bis Börsenschluss 1,6% auf 27’821. Der Hang Seng in Hongkong verlor 2,6% auf 23’226. In China gab der Shanghai Composite 0,34% auf 3550 nach. Der koreanische Kospi stellte sich auf 2856, was ein Minus von 1,8% bedeutet.
Euro über 1.04 Fr.
Der Euro ist am Dienstag vor der Veröffentlichung neuer Preisdaten aus der Eurozone gegenüber dem US-Dollar leicht gestiegen. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1319 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Vorabend knapp unter 1,13 Dollar gestanden hatte. Auch der Franken hat etwas zugelegt und notierte zuletzt bei 0,9212 zum Dollar. Das EUR/CHF-Paar bewegte sich derweil bei einem Stand von zuletzt 1,0426 per Saldo seitwärts, am Vorabend gab es bei 1,04135 aber kurzfristig ein erneutes Jahrestief. In einem aktuellen Kommentar verweisen die Devisenexperten der Commerzbank auf die jüngsten Äusserungen von SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler. Sie betonte dabei, die SNB habe kein spezifisches Wechselkursziel, sei aber jederzeit bereit zu intervenieren, wenn es notwendig sei. Besorgt klinge das nicht. «Möglicherweise sieht die SNB den jüngsten Anstieg des Franken zum Euro tatsächlich etwas entspannter, da sie nicht mehr, wie im vergangenen Jahr, mit einer Deflation konfrontiert ist», heisst es in dem Kommentar weiter.
Der Ölpreis fällt am Dienstag kräftig und knüpft damit an die rasante Talfahrt vom vergangenen Freitag an. Damit konnten sich die Notierungen zu Beginn der Woche nur vorübergehend ein Stück weit erholen. Nach wie vor wird der Handel am Ölmarkt durch die Sorge vor einer als besorgniserregend eingestuften neuen Omikron-Variante des Coronavirus belastet. Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Januar 71 $.
Gold tenidert seitwärts. So liegt die Feinunze des Edelmetalls bei 1790 $.
Bitcoin gibt nach und notiert bei 56’500 $.
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