Zurück zur Übersicht
07:10 Uhr - 08.11.2019

Bobst mit tieferem Auftragsbestand

Die Anzahl der Superreichen ist nach einem langjährigen Anstieg 2018 rückläufig, ausser unter den Frauen.

«Die Zahl der Milliardärinnen hat in der Periode von 2013 bis 2018 um 46% zugenommen», sagt Marcel Tschanz vom Beratungsunternehmen PwC. Die Vermögen der reichsten Frauen haben sich in dieser Zeit um 26% auf 871,2 Mrd. $ erhöht. Damit schneiden Frauen besser ab. Per Ende 2018 gibt es 233 Milliardärinnen, eine mehr als Ende 2017. Gesamthaft hat die Zahl der Milliardäre indes abgenommen. Das geht aus einer Studie der Grossbank UBS (UBSG 12.51 0%) und des Beratungsunternehmens PwC hervor.

Noch beeindruckender ist die Entwicklung bei den Frauen, die ihr Geld selbst erarbeitet haben, den Selfmade-Milliardärinnen. Ihr Vermögen ist im Schnitt 131% auf 162,8 Mrd. $ geklettert. In Asien hat mehr als die Hälfte (57%) ihren Reichtum selbst erarbeitet.

Dieser positiven Entwicklung steht ein allgemein rückläufiges 2018 gegenüber, in dem die Gelder 4,3% auf 8,5 Bio. $ gesunken sind. Längerfristig handelt es sich nur um einen kleinen Dämpfer, denn von 2013 bis 2018 verzeichneten die reichsten Personen einen Anstieg ihres Wohlstands von 34,5%. Es zeigt sich in den vergangenen Jahren eine starke Korrelation zwischen Vermögens- und Aktienmarktentwicklung.

Der einzige Sektor, der 2018 noch zugelegt hat, ist der Technologiesektor mit einem Plus von 3,4% auf 1,3 Bio. Am heftigsten traf es hingegen den Industriebereich mit einem Minus von 15,1% auf 608,9 Mrd. $.

Insgesamt ist die Zahl der Schwerreichen 2018 von 2158 auf 2101 zurückgegangen. Die meisten Milliardäre sind in Asien (754) beheimatet, dicht gefolgt von Amerika (749). Nach dem Boom der vergangenen fünf Jahre sei das eine natürliche Korrektur, wird Josef Stadler, Leiter des Ultra-High-Net-Worth-Bereichs bei UBS, zitiert. Insbesondere die Dynamik gerade in China sei ungebrochen.

Dem schwachen Trend konnte sich auch die Schweiz nicht entziehen. Die Zahl der Schweizer Milliardäre ist 2018 um drei auf 33 gesunken. Knapp die Hälfte (45%) der Schweizer Milliardäre hat ihr Vermögen selbst erarbeitet. Die Gelder dieser Personen reduzierten sich 2018 um 14% auf 106,8 Mrd. $, wobei die Selfmade-Milliardäre weniger eingebüsst haben. Die Unterperformance der Vermögen sei hierzulande gegenüber dem Aktien-Weltindex mit –5% etwas ausgeprägter als im weltweiten Vergleich.

Die Auswertung zeigt auch, dass die meisten Milliardäre Unternehmer sind und somit auch volkswirtschaftlich eine zentrale Bedeutung haben. Stadler sagt: «1500 Milliardäre schaffen über ihre Unternehmen rund 27 Mio. Stellen.»

Ihren Erfolg als Geschäftsleute untermauert der Blick auf die Performance und die Rentabilität. Werden an einer Börse gelistete und von Milliardären kontrollierte Gesellschaften mit dem Weltindex verglichen, haben sie in den vergangenen fünfzehn Jahren mit knapp 18% jährlich fast doppelt so stark zugelegt wie der breite Aktienmarkt.

Der Hauptgrund liegt in der höheren Rentabilität. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre lag die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) bei den von Milliardären geführten Unternehmen mit 16,6% deutlich über derjenigen des breiten Marktes von 11,3%.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.