Der Markt erwartet, dass der Personalvermittler im ersten Quartal das Wachstum beschleunigt hat.

Der Wahlsieg von Emmanuel Macron in Frankreichs Präsidentschaftswahl wird auch die Verantwortlichen von Adecco (ADEN 75.4 0.27%) befriedigt haben. Für den Personalvermittlungskonzern ist Frankreich traditionell der wichtigste Markt, mit einem Anteil von zuletzt 22% am Umsatz und 28% am bereinigten Betriebsgewinn auf Stufe Ebita. Mit Macron verbindet sich die Erwartung einer gewissen Flexibilisierung des französischen Arbeitsmarktes – wie weit der neue Präsident gehen will oder kann, muss sich aber erst weisen.

Kräftiges Wachstum in Frankreich

Im Hauptmarkt hat sich für Adecco ohnedies schon eine kräftige Beschleunigung eingestellt. Im Schlussquartal 2016 wuchs der Umsatz in Frankreich organisch um 7%. Am Dienstag wird Adecco nun das Ergebnis für das erste Quartal 2017 präsentieren. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) erwartet für den französischen Markt eine Wachstumsbeschleunigung auf 9%. Überdurchschnittliches Wachstum dürfte auch in Italien, Spanien, Portugal und der Region DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) realisiert worden sein – alles ebenfalls wichtige Märkte. Die erwartete Beschleunigung in Westeuropa deckt sich mit der Konsensmeinung unter Ökonomen, dass sich die wirtschaftliche Lage in Europa bessere.

Insgesamt erwartet die ZKB, dass Adecco im ersten Jahresquartal ein organisches Umsatzwachstum von 6% erreicht hat. Bereinigt um die höhere Anzahl Handelstage (Ostern fiel heuer auf das zweite Quartal) dürfte das Wachstum bei 5% gelegen haben. Für das Schlussquartal 2016 hatte Adecco ein organisches Wachstum von 5% ausgewiesen.

Die Frage des Margendrucks

Wichtig wird die Margenentwicklung sein. Sie sollte einen Hinweis auf die Frage geben, ob der Preisdruck in der Temporärvermittlungsbranche gestiegen ist. Die ZKB erwartet eine im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um 0,16 Prozentpunkte tiefere Bruttomarge von 18,8%. Klar ist, die kurzfristige Entwicklung für die zyklischen Adecco-Aktien wird davon abhängen, ob sich die Erwartung einer weitergehenden Erholung der europäischen Wirtschaft manifestiert.

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