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08:30 Uhr - 06.10.2014

IG Bank: «Wir wollen in der Schweiz schnell wachsen»

Der Online-Finanzdienstleister IG Group kommt in die Schweiz – und will Gas geben: «Wir glauben an eine starke institutionelle und private Nachfrage in der Schweiz», sagt Fouad Bajjali, CEO der IG Bank Schweiz, der FuW.

Herr Bajjali, die britische IG Group hat eine Banklizenz für die Schweiz erhalten und wird die Aktivitäten heute Montag von Genf aus aufnehmen. Weshalb haben Sie Genf gewählt?
Der Hauptgrund für die Wahl von Genf als Standort war wohl die Tatsache, dass viele unserer potenziellen Kunden in dieser Region angesiedelt sind und zwei unserer drei Konkurrenten ebenfalls von der Region Genf aus operieren. Der führende Online-Broker der Schweiz, Swissquote (SQN 30.7 -1.92%), hat sein Domizil in Gland. Wir wollen jedoch nicht ausschliessen, dass wir über die Zeit auch in Zürich eine Niederlassung eröffnen, falls sich unsere Wachstumshoffnungen bestätigen. Die Schweiz wäre für IG damit allerdings der einzige Markt mit zwei Standorten.

Was sind die Erwartungen von IG Bank für den Schweizer Markt?
Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Schweiz schnell und stark wachsen werden. Wir sind weltweit ein führendes Unternehmen im Online-Finanzhandel sowie die Nummer eins der Anbieter von Differenzkontrakten. Gerade für dieses Geschäft glauben wir an eine starke institutionelle und private Nachfrage in der Schweiz. Zudem sind wir zuversichtlich, dass wir im Online-Handel zum White-Labeling-Partner für Privatbanken oder Family Offices werden können.

Welche Umsatz- und Gewinnziele hat Ihnen London mit auf den Weg gegeben?
Sie sind recht anspruchsvoll. Ich kann sagen, in welcher Grössenordnung wir uns in der Schweiz ansiedeln wollen und welche Wachstumsziele wir haben: Wir wollen in der Schweiz schon in vier bis fünf Jahren so gross sein wie heute unsere Geschäfte in Italien und Spanien, wo es sieben und acht Jahre gedauert hat, um auf dieses Niveau zu kommen. In diesen Märkten erzielen wir Einnahmen von 13 bzw. 16 Mio. £. Und um diese Zahl in Relation zu stellen: Der Gesamtumsatz wird auf 370 Mio. £ beziffert, und der Vorsteuergewinn beträgt 195 Mio. £.

Sie wollen schnell wachsen. Kann man davon ausgehen, dass IG aggressiv rekrutieren wird?
Wir beginnen nun in Genf mit einem motivierten Team von 22 Leuten. Das sollte für den Moment reichen. Es ist auch zu erwähnen, dass unser Geschäft nicht sehr personalintensiv ist. Global beschäftigen wir lediglich 1100 Personen, von denen 500 für die IT zuständig sind – das zeigt auch die Wichtigkeit der Technologie für unser Business.

Wie einfach oder schwierig war es für IG, in der Schweiz eine Banklizenz zu erhalten?
Es war ein langwieriger, aufwendiger Prozess, der insgesamt vierzehn Monate gedauert hat. Wir sehen jedoch auch die Vorteile darin. Wollen weitere Konkurrenten ebenfalls auf dem Finanzplatz Schweiz Fuss fassen, müssen sie den gleichen Prozess durchlaufen – was uns einen gewissen Vorsprung gibt. Es ist auch richtig, dass die Aufsichtsbehörden, wie in der Schweiz die Finma, ihre Aufgaben richtig machen. Der Anlegerschutz muss über allem stehen. Davon profitieren auch wir, können Anleger doch sicher sein, dass sie ihr Geld einem seriösen und streng überwachten Finanzdienstleister anvertrauen.

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