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16:00 Uhr - 25.04.2017

Schindler hält das Wachstum hoch

Der Lift- und Rolltreppenhersteller holt auf in China. Die operative Marge des Konzerns im Startquartal steigt mehr als erwartet.

Die ­Schindler-Titel notieren so hoch wie noch nie. Gut 12% haben sie seit Jahresbeginn gewonnen. Die Bewertung hat mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 ein Niveau deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre erreicht.

Die neuesten Zahlen des Aufzugs- und Fahrtreppenbauers sprechen freilich nicht dagegen: Schindler (SCHP 201.2 -0.84%) knüpfte in den ersten drei Monaten nahtlos an den beständigen Rhythmus der vorangegangenen Quartale an. Finanzchef Erich Ammann kommentierte auf Anfrage: «Wir sind zufrieden, das ist ein guter Start ins Jahr.»

Der knapp 6% höhere Auftragseingang übertraf die Durchschnittsprognose der Finanzanalysten. Vor allem die USA und Europa trugen dazu bei.

Das Umsatzwachstum fiel weniger markant aus. Das hat damit zu tun, dass diverse Grossprojekte in den Auftragseingang eingeflossen sind, die Durchlaufzeit sich aber über mehrere Jahre erstreckt. Zudem beobachtet Schindler seit einem Jahr, dass Kunden in China und in Indien bei der Auftragsauslösung vermehrt zögern.

Der Preisdruck in China hält an

In China, dem mit Abstand grössten Markt für Neuanlagen (Anteil 60%), änderte sich das Umfeld im Startquartal nicht grundlegend. Das Volumen sinkt, wenn auch weniger ausgeprägt als im vergangenen Jahr.

Schindler gelang es erneut, den Absatz mit einer neuen, auf die spezifischen Bedürfnisse des Landes zugeschnittenen Produktpalette zu steigern. In Bezug auf die Konkurrenzlage in China gibt der Finanzchef von Schindler noch keine Entwarnung: «Der Preisdruck ist vor allem in Grossprojekten immer noch sehr hoch und wird 2017 möglicherweise weniger abnehmen als prognostiziert.»

Die Erwartungen ebenfalls übertroffen hat, auch Schindler-intern, das Betriebsergebnis Ebit. Die operative Marge stieg 0,7 Prozentpunkte, gerechnet worden war mit +0,5 Prozentpunkten. Laut Ammann sorgte ein «starker März» für günstige ­Volumeneffekte.

Zudem trage das 2015 ­initiierte Strategieprogramm «Fast forward» Früchte. Es hat unter anderem zum Ziel, das überdurchschnittlich rentable Unterhalts- und Ersatzteilgeschäft zu fördern. Dieses Geschäft verzeichnete in sämtlichen Regionen gemäss Medien­mitteilung «erfreuliche Zuwachsraten». Schindler hat in den vergangenen Monaten mehrere kleine Serviceunternehmen in Europa übernommen. Hier sind die Gewinnspannen am höchsten.

Sondereffekt im Gewinn

Auf den ersten Blick enttäuschend: der niedrigere Quartalsgewinn. Er ist die Folge eines 37 Mio. Fr. geringeren Finanz­ergebnisses. Dieses ist auf einen rechnerischen Buchverlust von 16 Mio. Fr. auf der Also-Umtauschanleihe zurückzuführen. Er wird sich bis Mitte Jahr mit Verfall der Anleihe aber sozusagen in Luft auflösen. Zudem fehlten 10 Mio. Fr. Gewinnbeitrag aus der Beteiligung am IT-Dienstleister.

Eine Gewinnprognose für das ganze Jahr wird die Unternehmensleitung bei der Präsentation der Halbjahreszahlen Mitte August bekanntgeben. Der rekordhohe Auftragsbestand (vgl. Tabelle) sollte sicherstellen, dass das Ziel eines Umsatzwachstums in Lokalwährung von 3 bis 5% erreicht wird.

Die Finanzanalysten rechnen für 2017 mit einem 4% höheren Umsatz von 10,1 Mrd. Fr., einer Ebit-Marge von 11,7% (+0,5 Prozentpunkte) und einem Gewinn von 830 Mio. Fr.

Die komplette Historie zu Schindler finden Sie hier. »

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