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17:25 Uhr - 31.10.2014

Banken wappnen sich für den Devisenskandal

Grossbanken weltweit stellen weitere Milliarden zurück. Grund sind meist anstehende Vergleiche zur Beilegung von Manipulationsvorwürfen im Devisenhandel.

Weltweit bereiten sich Grossbanken auf die nächste Bussenwelle vor. Die Präsentationen zum dritten Quartal zeigen es deutlich: Die Rückstellungen für Rechtsfälle steigen weitherum kräftig. Grund sind vor allem Manipulationsvorwürfe im Devisenmarkt (FX), die Behörden und Regulatoren jetzt beschleunigt untersuchen.

zoomDie amerikanische Citigroup (C 53.3901 0.45%) revidierte deswegen am Donnerstag ihr erst vor zwei Wochen publiziertes Quartalsergebnis nach unten. Sie sah sich gezwungen, die bereits vorgenommenen Rückstellungen von knapp 1 Mrd. $ um weitere 600 Mio. $ aufzustocken. Die Bank erklärte dies mit den sich «schnell entwickelnden Untersuchungen» und «kürzlichen Gesprächen mit gewissen Regulierungsbehörden».

Am selben Tag legte die britische Barclays (BARC 242.5 8.87%) zusätzliche 500 Mio. £ auf die Seite und bestätigte, dass auch gegen sie Untersuchungen im Devisenskandal laufen. Die Royal Bank of Scotland (RBS) reservierte 400 Mio. £ für ihre Probleme in diesem Bereich. UBS (UBSN 16.69 2.46%) hatte zu Wochenbeginn Rückstellungen von 1,8 Mrd. Fr. gebildet, wobei der grösste Teil für erwartete Strafzahlungen voraussichtlich wegen Devisenkursmanipulationen reserviert wurde. Von der fast 1 Mrd. €, die die Deutsche Bank (DBK 24.995 2.35%) im dritten Quartal zurückgestellt hat, dürfte hingegen die Mehrheit zur Bewältigung des Libor-Skandals gedacht sein, dessen Lösung bei ihr noch aussteht. Obwohl Deutsche Bank zu den ganz grossen Playern im Devisenmarkt zählt, sieht sie sich nicht im Zentrum der diesbezüglichen Manipulationsuntersuchungen der Behörden.

Substanzielle Probleme befürchtet Credit Suisse (CSGN 25.6 2.52%) derweil weder im Libor- noch im Devisenskandal. Ihre Rückstellungen von knapp 400 Mio. Fr. dürften grösstenteils zur Begleichung von Schadenersatzforderungen aufgrund windiger Geschäfte mit Hypothekarverbriefungen zur Verfügung stehen.

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