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07:28 Uhr - 25.11.2015

Swiss Life verfeinert das Erfolgsrezept

Der Versicherer macht an der Anlegertagung zu den Zielen für 2016 bis 2018 deutlich, wie den Druckstellen des Kerngeschäfts ausgewichen werden soll, um das Dividendenpotenzial zu mehren.

Der Versicherer Swiss Life (SLHN 251.2 3.16%) hebt für den Zeitraum 2016 bis 2018 das Ausschüttungsversprechen um zehn Prozentpunkte auf 30 bis 50% des Überschusses an. «Für das Geschäftsjahr 2016 dürfte die Zahlung noch am unteren Ende des Zielbands zu liegen kommen», sagte Konzernchef Patrick Frost an der Medienkonferenz anlässlich der Anlegertagung, «weil wir die Kapitalpuffer weiter verstärken wollen».

Für das Geschäftsjahr 2015 sei eine Dividende von mindestens 8 Fr. (2014: 6.50 Fr.) je Aktie vorgesehen, ergänzte Frost. Dies lässt für das zu Ende gehende Betriebsjahr eine Ausschüttungssumme von 250 Mio. Fr. erwarten. Bereits mit den Drittquartalszahlen hatte das Unternehmen klar gemacht, im Kerngeschäft expansiv geblieben zu sein und in der Diversifkation Fortschritte gemacht zu haben.

Kumuliert 1,5 Mrd. Fr. Nettogeldfluss bis 2018

Auf dieser Schiene soll es weitergehen. Der seit Mitte 2014 amtierende Konzernchef budgetiert für den kommenden Dreijahreszeitraum einen Nettogeldzufluss von kumuliert 1,5 Mrd. Fr., der für Ausschüttungen und Akquisitionen eingesetzt werden könne. «Im Vordergrund steht organisches Wachstum, aber von Interesse sind dennoch kleinere Zukäufe zur Ergänzung unseres Vermögensverwaltungsgeschäfts», erläuterte Frost.

Der Konzernchef plant, das Ergebnis der Kommissionsgeschäfte von zuletzt 270 Mio. Fr. bis 2018 auf gegen 450 Mio. Fr. auszubauen. Das Risikoergebnis, das aus der Deckung von Sterblichkeit und langem Rentenbezug entsteht, soll hingegen gemäss seiner Planung in den nächsten Jahren im Bereich von 350 bis 400 Mio. Fr. verharren.

Kapital wird optimal genutzt

Die Verlagerung zu vermehrten Kommissionseinnahmen hat einen zweifach günstigen Effekt. Mit der Stärkung dieser Gewinnquelle vermindert sich die Abhängigkeit des Unternehmens von der Zinsmarge, die aus der Anlage der Vorsorgegelder resultiert und neben dem Kommissions- und dem Risikoergebnis die dritte Ertragsquelle des Konzerns ist. Zudem sind für Kommissionsgeschäfte – Anlagefondsgeschäft, Immobilienbewirtschaftung, Vertrieb von Versicherungspolicen für Drittanbieter – nur geringe Eigenmittel nötig.

Dieser Aspekt der Kapitaloptimierung ist nicht unwesentlich. Er stützt die Eigenkapitalrendite, auf die Investoren besonders achten. Swiss Life lässt das bisherige Renditeziel von 8 bis 10% für die Planungsperiode 2016 bis 2018 unverändert, wobei für die Kalkulation alle Anleihe-Buchgewinne aus der Eigenkapitalgrösse herausgerechnet werden. Dieses Vorgehen entspricht dem Branchenstandard. Er basiert darauf, dass Versicherer die auf ihre langfristigen Verpflichtungen abgestimmten Obligationen bis Verfall durchhalten und Aufwertungsgewinne sich deshalb wieder verflüchtigen werden.

Weniger den Zinsbewegungen ausgesetzt

Der Konzern treibt mit dem Umbau weiter voran. Das Kommissionsgeschäft wird einen markanteren Teil des Gewinns einbringen. Es bindet nur wenig Eigenkapital und diversifiziert die Ertragsquellen. Im Kerngeschäft Lebenversicherung werden Kontrakte forciert, die keine oder nur begrenzte Zinsgarantien enthalten. Damit will sich Swiss Life besser gegen den Zinsmarkt immunisieren. In der Summe lässt die geschärfte Strategie steigende Überschüsse erwarten, die überdies in zunehmendem Umfang ausgeschüttet werden sollen. Die Attraktivitätsmerkmale der Swiss-Life-Aktien mehren sich.

Die komplette Historie zur Swiss Life finden Sie hier. »

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